Froschberg
Begrüntes Hausdach statt begrüntem Innenhof?
Am Froschberg fürchten Anrainer um ihren Innenhof und stemmen sich gegen einen neuen Bebauungsplan.
LINZ. Am Froschberg gehen derzeit die Wogen wegen eines geplanten Neubaus hoch. Das Steuerberatungsunternehmen KPMG hat an der Kudlichstraße seine Büros. Da das Unternehmen wächst, werden derzeit Überlegungen angestellt, wie das Gebäude erweitert werden könnte.
Bereits in den 1980er-Jahren gab es am Standort Pläne zu einer Verdichtung. Damals gingen die Anrainer bis zum Verfassungsgerichtshof und bekamen Recht. Das Bauvorhaben musste damals aufgegeben werden.
"Nun scheint es, als ob die Pläne von damals wieder ausgegraben wurden", vermutet Anrainer Günter Eberhardt im Gespräch mit der StadtRundschau. Der Architekt und direkte Anrainer hat gemeinsam mit 70 Anrainern die eingereichte Bebauungsplanänderung angefochten. Einer der Hauptkritikpunkte ist die Verbauung des Innenhofs und damit die Zerstörung des dortigen Baumbestands. "Und das in Zeiten, in denen die Stadt die Entkernung von Innenhöfen und einen Ausbau der Grünflächen vorantreiben will", sagt Eberhardt.
"Aufstockung unrealistisch"
Jörg Stögmüller, vom Architekturbüro Stögmüller Architekten ZT erklärt auf StadtRundschau-Anfrage, dass der Hof großteils erhalten werden soll. "Die vorgesehene Bebauung ist lediglich eingeschoßig, ist damit also sensibel geplant und auch der Luftraum bleibt erhalten." Auch eine spätere Aufstockung sei nicht realistisch, da sich unter dem Innenhof bereits eine zweigeschossige Tiefgarage befinde. Das Dach des Gebäudes werde zudem begrünt. Die im Innenhof stehenden Bäume werden "geringfügig und nur im unbedingt erforderlichen Ausmaß reduziert", so Stögmüller, sowie "zur Kompensation eines reduzierten Baumbestandes Ersatzpflanzungen vorgenommen."
Ob und wann die Bagger anrollen, ist noch nicht absehbar. Für die derzeitigen Pläne wäre eine Bebauungsplanänderung erforderlich, der der Gemeinderat der Stadt Linz zunächst zustimmen muss. "Aufgrund der sich laufend ändernden Bedürfnisse evaluieren wir derzeit unsere Arbeitsplatzsituation, der Prozess ist allerdings nicht abgeschlossen und wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen", heißt es bei KMPG.
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