nextcomic-Festival
Comic-Kunst an den Grenzen der Wahrnehmung
Sichtbares und unsichtbares ist ab Freitag beim nextcomic-festival in Linz, Traun und Steyr zu sehen. Die Corona-Lockerungen machen aus dem Festival wieder ein echtes Event.
LINZ. Wie erschaffen Comic-Artists Geister und verborgene Wesen, wie illustrieren sie das Fantastische? Überhaupt: Wie kann das Unsichtbare zeichnerisch dargestellt werden? Um diese Fragen dreht sich das nextcomic-Festival von 11. bis 19. März unter dem Motto "sichtbar – nicht sichtbar – unsichtbar". Insgesamt 32 Ausstellungen mit mehr als 100 Künstlerinnen und Künstlern sind in vielen Locations – von der Grottenbahn bis zur KAPU – in Linz, Traun und Steyr zu sehen. Zentrum des Festivals ist das OÖ Kulturquartier mit 21 Ausstellungen von mehr als 80 Artists.
Sensible Seifenspender
Ihre Werke sind ganz unterschiedlich. In der Galerie "Die Kunstschaffenden" im Ursulinenhof zeigt die Ostschweizerin Pascale Osterwalder Seifenspender mit Tiefgang. Diese Alltagsgegenstände sind sensible Wesen, die sich die großen Fragen des Lebens stellen, Beziehungen haben, humorvoll sind und noch öfter depressiv. Zwar zeichnet Osterwalder ihre Seifenspender schon seit zehn Jahren. Ihre relativ neue Rolle als allgegenwärtiges Pandemie-Utensil hat ihnen aber einen Höhenflug verschafft, unter anderem in Form eines wöchentlichen Auftritts im Wiener "Falter".
Fantastische Bilder
Ganz etwas anderes macht Mathias Kollros, der auch das Festivalplakat gestaltet hat. Der Linzer Illustrator malt seit über einem Jahrzehnt fantastische Bilder für das Kartenspiel "Magic: the Gathering", das weltweit von mehr als 35 Millionen Menschen gespielt wird. 150 Karten hat er für das Fantasy-Spiel bereits gestaltet, einige Motive sind großformatig beim Festival ausgestellt. Im Schaufenster des Frisiersalons sind Arbeiten von Xiyu Tomorrow zu sehen, die gerade als "Artist in Residence" zu Gast im Atelierhaus Salzamt ist.
Vielfältiges Programm
Weitere Highlights: ein gruseliges Wimmelbuch von Isabel Kreitz, Wissenschaftscomics für Kinder von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften oder eine Gesellschaftssatire über den israelisch-palästinensischen Konflikt von Rutu Modan. Auch Corona ist natürlich Thema, wie in den "Metamorphosen des Covid" von Horst Stein.
Lockerungen ermöglichen Events
Die Corona-Lockerungen kommen für das Festival gerade rechtzeitig. Endlich können wieder Workshops, Nightline und natürlich der Eröffnungsabend mit der Sprech- und Comicsperformance "Beatles, Stones und Bad Hall Blues" im "real life" stattfinden. Ganz wie früher ist das Festival aber nicht, denn nur wenige Künstlerinnen und Künstler werden persönlich in Linz anwesend sein. Trotzdem: "nextcomic wird spannend, fantastisch, überraschend und vor allem gut sichtbar", versprechen Programmbeirat Gottfried Gusenbauer und Kuratorin Katharina Acht.
Weitere Infos zum Festival unter nextcomic.org
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