Linza G'schichten
Eine epische Schlacht am Schillerpark

- Nach einem taktischen Fehler der Menschen, entscheiden die Orks die Schlacht am Schillerpark für sich.
- Foto: BRS/Diabl
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Literatur, Würfel und Kunsthandwerk: Ein Besuch im Shop zeigt, warum Warhammer weit mehr als ein Fantasy-Spiel ist.
LINZ. Es ist Samstagmittag in Linz. In der Nähe des Schillerparks stehen sich zwei furchterregende Armeen gegenüber. Menschen gegen Orks heißt das Match, Martin und Dominik die Feldherren. Sie beugen sich über eine düstere Fantasy-Spielwelt, die sich über zwei Tische erstreckt. Zwischen den Gemäuern sind die Miniaturen platziert. Infanterie, Panzer, Flugzeuge – alle selbst zusammengebaut und in liebevoller Handarbeit bemalt. Bewegt werden sie mit Maßband und Regelbuch, gekämpft wird klassisch mit Würfeln. Und natürlich geht es um nichts weniger als die Zukunft des Universums.

- Im Warhammer-Shop Linz treten diesmal Orks gegen Menschen an.
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"Eine Riesenwelt mit viel Geschichte"
Austragungsort der epischen Schlacht ist der Warhammer-Shop in der Auerspergstraße 11. Hier kauft man nicht einfach nur ein. Die Fangemeinde trifft sich hier, plaudert über Neuerungen aus dem Warhammer-Universum, bemalt Figuren und spielt auf den Tischen. Warhammer ist nämlich kein Spiel, das man ab und zu aus dem Schrank holt. Es ist eine eigene Welt, in die man tief eintauchen kann – mit mehr als 50 Büchern, unzähligen Figuren, Turnieren und Fanartikeln. "Es ist eine Riesenwelt mit viel Geschichte. Ich glaube nicht, dass jemand alles kennen kann, weil es schon so lange besteht", erzählt Julian, der die Schlacht mitverfolgt und zumindest im Winter fast jeden Tag nach der Arbeit in den Shop kommt.

- Die Miniaturen verteilen sich über eine düstere Spiellandschaft.
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"Dystopisch, aber realistisch"
Seit 40 Jahren gibt es das Tabletop-Spiel bereits. Die Geschichte dieser Variante, nämlich Warhammer 40k, spielt in einer düsteren Zukunft, in der die Menschheit zwar die Sterne erobert hat, jedoch durch einen Bürgerkrieg entzweit ist. Man kämpft untereinander genauso wie gegen Orks, Necrons und andere – für Julian eine realistischere Zukunftsperspektive für die Menschheit als etwa die utopische Welt von Star Trek.

- Die Miniaturen sind liebevoll selbst bemalt.
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"Bin ganz tief reingerutscht"
Zumindest 100 Fans hat das Spiel in Linz. Die meisten unterhalten gleich mehrere Armeen. Obwohl er erst seit drei Jahren spielt, hat Dominik sechs Armeen und alleine von der Garde 400 Modelle, darunter 30 Panzer. Manche Figuren sind regelrechte Kunstwerke. "Ich bin ganz tief reingerutscht und komme da nicht mehr raus", erzählt er. Martin spielt erst seit März. Auf die Bücher folgten Figuren und am 24. November tritt er bei seinem ersten Turnier im Volkshaus Dornach an.

- Gerd König hat den Warhammer-Shop in der Auerspergstraße vor viereinhalb Jahren aufgebaut.
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"Eine freundliche Community"
Nach dem Turnier steht der Community eine "Machtübergabe" ins Haus. Gerd König, der den Shop vor viereinhalb Jahren aufgebaut hat, tritt ab. Selbst ist er vor 20 Jahren zum Spiel gekommen. "Es ist eine dunkle Story, aber eine freundliche Community", sagt er. Von Verbissenheit ist nichts zu merken. Es geht auch um Geselligkeit und Freundschaften. "Man spielt mit jemandem und nicht gegen jemanden."

- Nach einem taktischen Fehler der Menschen, entscheiden die Orks die Schlacht am Schillerpark für sich.
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Sieg für die Orks
Trotzdem muss es einen Sieger geben. Die Schlacht im Warhammer-Shop haben schließlich die Orks für sich entschieden. Schuld waren die Würfel, aber nicht nur: "Ich habe einen taktischen Fehler gemacht und die rechte Flanke entblößt", sagt Dominik. "Er hat sich um zwei Zoll falsch aufgestellt und so haben es die Orks zu den Panzern geschafft", ergänzt Martin. Panzer sind schlecht im Nahkampf. Die Orks hatten so den entscheidenden Vorteil und die Menschen waren geschlagen.
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