Grünem Wohnzimmer droht Grillverbot
Beim Pleschinger See steht ein Grillverbot zur Diskussion, Linzer ÖVP spricht sich für eigene Zonen aus.
LINZ (jog). Müllberge, Geruchsbelästigung, Lärm und Wasserverschmutzung – für den Steyregger Gemeinderat Gründe genug, um dem Grillen am Pleschinger See einen Riegel vorzuschieben. Ein dementsprechender Beschluss sieht bereits vor dem Beginn der offiziellen Badesaison ein generelles Grillverbot ohne Ausnahmen vor. Während die Linzer FPÖ die Maßnahme befürwortet, fordert die ÖVP stattdessen ein Maßnahmenpaket. Klubobmann Martin Hajart: „Der Pleschinger See ist das grüne Wohnzimmer für viele Linzer. Jetzt gilt es die Probleme mit einer Verkleinerung der Grillzone, fix installierten Top-Grillplätzen, einem Verkehrs-und Parkplatzkonzept sowie Kontrollen der Grill-Regeln einzudämmen.“ Man habe Verständnis für die Sofortmaßnahme, langfristig sollte aber ein entsprechendes Bündel an Bestimmungen nach Vorbild der Wiener Donauinsel ausgearbeitet werden. In den letzten Jahren nahm die Zahl der Grillaktivitäten am Pleschinger Badesee deutlich zu.
Bürgermeister gegen Verbot
Die Folgen: Verkehrsbehinderungen bei den Zufahrten des Badesees, Müllberge und Feuerwehreinsätze aufgrund hinterlassener offener Feuer oder Glutnester. In seiner Sitzung vom 27. April hat der Steyregger Gemeinderat deshalb mit einer Mehrheit von 21 zu 10 Stimmen eine ortspolizeiliche Verordnung erlassen, mit der das "Grillen auf der öffentlich genutzten Liegewiese am Badesee" untersagt wird. Klar gegen diesen Beschluss ist Bürgermeister Johann Würzburger, der sich wie seine Partei SBU, strikt gegen ein Verbot ausspricht und politisches Kalkül wittert. Rechtlich gesehen ist das Grillen auf Stadtgebiet erlaubt. Der Grundstückseigentümer kann Nutzungsregeln festlegen. Beim Pleschinger See müsste die Linz AG über ein Verbot entscheiden.
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