Regional-Stadtbahn Linz
Haltestellen sollen "architektonisches Wahrzeichen" für Linz werden

- So wird der Verkehrsknoten Urfahr-Ost beim ehemaligen Gasthof Lindbauer aussehen.
- Foto: Archinauten
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Ein nächster Meilenstein im Kapitel "Regional-Stadtbahn Linz" wurde heute präsentiert: Aus einem europaweiten Architekturwettbewerb stellten Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ), Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) sowie Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) die Siegerentwürfe für zwei wichtige der insgesamt sieben Stationen vor. Der Baustart liege mit 2028 im Plan, fahren sollen die ersten Tram Trains in Linz dann 2032. Die Kosten belaufen sich aus heutiger Sicht auf 939 Millionen Euro. Die angekündigten Einsparungsmaßnahmen der ÖBB hätten auf das Projekt laut den politischen Verantwortlichen keine Auswirkungen. Die Regional-Stadtbahn sei laut Stelzer in jedem Fall ein "beschlossenes Vorhaben".
LINZ. "Die Regional-Stadtbahn Linz ist die neue Hauptschlagader des öffentlichen Verkehrs", betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) bei einer Pressekonferenzam 4. Juni. Rund 40.000 Fahrgäste täglich sollen die neue Linie zukünftig nutzen. Das gemeinsame "Jahrhundertprojekt" von Bund, Land und Stadt sei weiterhin auf Schiene, betonten die politisch Verantwortlichen einmal mehr. "Der Ausbau der Infrastruktur hat in Oberösterreich höchste Priorität", so Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Jeder Euro, der in das Regional-Stadtbahn-Projekt investiert werde, sei eine Investition in die Zukunft. Insgesamt werden sich die Kosten aus heutiger Sicht auf 939 Millionen Euro für die innerstädtische Ein- und Durchbindung belaufen. Die Hälfte davon trägt der Bund, den Rest teilen sich Land und Stadt Linz.

- Von links: Andreas Dworschak (Archinauten), Sonja Wiesholzer (Schiene OÖ) Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ), Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ), Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP).
- Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Offene Architektur mit viel Tageslicht
Anlass für den Medientermin heute war die Präsentation der Entwürfe für die zwei Schlüsselhaltestellen – den Verkehrsknoten Urfahr-Ost sowie die Haltestelle Hafenstraße. Aus einem europaweit ausgeschriebenen Architekturwettbewerb ging das Linzer Architekturbüro Archinauten einstimmig als Sieger hervor. "Wir wollten eine pavillonartige Architektur ohne Barrieren erschaffen", so Archinauten-Geschäftsführer Andreas Dworschak. Die offene Bauweise soll viel Tageslicht in die teils unterirdische Haltestelle in Urfahr bringen und bietet auch Platz für Nahversorgung und eine Grünzone. Die Station Hafenstraße hingegen liegt erhöht auf Höhe der Eisenbahnbrücke. Als charakteristisches Verbindungs- und Erkennungsmerkmal sind die Decken innen mit einem an den Mühlviertler Blaudruck erinnernden Dekoration versehen.
Prägend für gesamten Stadtteil
"Die Regional-Stadtbahn wird die Stadt Linz nachhaltig prägen und verändern, auch im Erscheinungsbild", so Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ). Der Verkehrsknoten Urfahr-Ost habe das Potenzial, zum neuen Stadtteilzentrum zu werden. "Der Entwurf des Linzer Architekturbüros Archinauten schafft ein neues architektonisches Wahrzeichen für Linz", so Prammer weiter. Neben der Regional-Stadtbahn wird auch die Straßenbahn sowie eine Obus-Haltestelle dort untergebracht sein. "Die Regional-Stadtbahn wird den Verkehr insbesondere in Urfahr revolutionieren", ergänzt Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP). Ein Verkehrskonzept für den gesamten Stadtteil sei deshalb bereits in Arbeit und soll im nächsten Jahr präsentiert werden.

- Die Haltestelle an der Hafenstraße befindet sich über der Straße auf Höhe der Eisenbahnbrücke.
- Foto: Archinauten
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Gallneukirchen und Pregarten noch nicht fix
Für Soja Wiesholzer, Geschäftführerin der Schiene OÖ, sind die präsentierten Entwürfe ein "Leitprojekt für die weiteren Bahnhöfe". Insgesamt wird die Regional-Stadtbahn in Linz sieben Haltestellen haben. Zeitlich so wie finanziell sei alles im Plan. Der Baustart soll 2028 erfolgen. Die ersten Züge fahren dann 2032. Die Tram-Trains seien in Valencia bestellt und bereits in der Fertigung. Sie kommen bereits im nächsten Jahr auf der Lilo-Strecke zum Einsatz. Noch nicht fix ist allerdings die Weiterführung der Regional-Stadtbahn in Richtung Gallneukirchen und Pregraten. Im Gegensatz zu der Kernstrecke – für diese gibt es eine beschlossene 15a-Vereinbarung zur Finanzierung mit dem Bund – muss diese noch ausgehandelt werden. "Wir wollen das gesamte Projekt verwirklichen", stellt Stelzer klar.
"Wollen Mühlkreisbahn bis Aigen-Schlägl erhalten"
Auch in puncto Anbindung an die Mühlkreisbahn sind noch einige Punkte offen. Wie kürzlich bekannt würde, könnte sie seitens der ÖBB von Einsparungsmaßnahmen betroffen sein und die Strecke ab Rottenegg zukünftig mit Bussen bedient werden. "Wir wollen die Mühlkreisbahn bis Aigen-Schlägl erhalten", betont Steinkellner in diesem Zusammenhang. Unklar sei laut dem Verkehrslandesrat jedoch derzeit, ob die ÖBB Eigentümerin der Mühlkreisbahn bleibt oder die Schiene OÖ die Strecke übernimmt. Erste Gespräche dazu würden bereits geführt.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.