Story der Woche
In Linz då rens nu vü in Mundoadd

- Da Joschi Anzinger håd undda anderm den Fausdd und 's Nibelungenliadd im Mühviaddla Dialeggd neich indabredierdd.
- Foto: Uli Engleder
- hochgeladen von Andreas Baumgartner
In da Stoiståd wiad nu ofdd in Mundoadd gred. Da Joschi Anzinger dichdd scho jåhrelang im Dialeggd.
LINZ. "Zwischen Hackla und Gschäftsführa gibt då ned vü Undaschied", sogd Stephan Gaisbauer vom Stifterhaus in Linz. Da Språchfoascha zabrichd se scho länga sein Kopf üba den Dialegdd in Oberösterreich und in Linz. In da Stoiståd is ma nu vü in Mundoad undawex: "Vaglichn mit ånderen Städten in Östereich ist Linz scho sehr dialegddaffin", sagd da Gaisbauer. Vü Untasuchungen dazua san ålladings ned gmochd woan. Es gibd åba beispüsweis a Studie vo da Barbara Sokoup, in der dea 2015 die Einstellung vo de Leid zum Dialeggd untasuachd woadn is. A Ergebnis woa, dass d' Leid a und denselbn Sprecha in Mundoadd sympathischa gfundn habm ois wann dea in Hochsprach gred had, ohne dass des gwussd ham.
"Akzeptanz wieda gstiegn"
Üwahaupd is midd da "neichn Lust am Regionaln, a die Akzeptanz vom Dialegdd wieda gstiegn", sagdd da Gaisbauer. "Fria håd die Mundoad als gscheerd goidn, heid redn zwa Drittel vo den Maturanten wieda in Mundoadd." Naturgemäß siachdd da Foascha des rechdd nüchdan und griddisch. Da Joschi Anzinger wiedarum hådd die Mundoadd im Bluad. Da Dichdda wohnd obm am Pöstlingbeag und dichdd fia sei Leben gean in Mundoadd. Ea hod sowoi in Fausdd vom Goethe ois as Nibelungenliadd in Dialegd umgschriem. Was haasd umgschriebm, er had a völlich neiche G‘schichdd draus gmachd. Sowoi da Fausd, die Gredl ois wia a Siegfried rennan auf amoi in seina G‘schichdd im Mühviadl und a in Linz umadum.
"Wia da Pfenningbeag"
Zwa Joa oawad er an so am Biachl: "Es is ned so afoch, dass ma des zsaummsetzt, des is mehr a Bauchg‘schichdd“. Vü sagn eam, "seidd i dein Fausdd glsen hab, vasteh in east so richtig." Vor fåst zwanzg joa hat da Anzinger Joschi seine erstn Mundartgedichde aussabrachd. Zehn Biachln sans mittlaweile woan. Wann a übadd Mundoad söm redd, dann kummd a ins Schwärmen. Da Dialeggd in Linz und Umgebung "is ned hoadd, de is genauso so woach wia da Pfenningbeag, wi da Luftenberg, so rund, so hügelig. Im Gebirge drin, då heasdd den Kies kniaschn bei de Goisara.“ Seine eigenen G‘schichdn schreibt er üba ois Megliche. Seine Gschichdn foin eam ofd afoch zu, sagt der Anzinger. Oft sagdd a Oawadskolleg oda sei Frau a bestimmds Woad und daraus endstehdd dann a Gedicht. Ofd "reissts na in da Nachdd auf", und er schreibbd an Vers nieda. „D Wdoaheit deaf ned z‘kuaz kumma“, sagd da Anzinger. Middlaweile is a schos nächste Werkl in Planung. Füadd Zukunfdd daddn a da Hamledd vum Shakespeare nu reizn. Owa des is nu Zukunftsmusig.
Vaschwindn wiad da Diaeggd ned
Apropos Zukunft: Wia wiads midd da Mundoadd eigentlich weida geh? Vaschwindn wiad da Dialeggd a aus der Stod so schnö ned, owa "duachs Feansehng, duachs Intanet vawassad sie de Sprach", glaubd da Anzinger. Prognosn san owa schwer, sågd a da Sprochfoascha Gaisbauer. Er gehd davo aus, dass vor oim die glaräumign Dialegdde üba kurz oda lang vaschwindn wean.
Ob die Biachln vum Anzinger dann Dokumendde aus vagangena Zeit sei wean, wiad sie weisn. Bstön ko mas jednfois bei eam söm auf seina Homebedsch unter da Adress joschi.at
Häddst as gwussd?
190 Låndjugendliche hobm bei da Umfrag „Auf der Suche nach den Lieblings-Mundartwörtern“ mitgmachdd. Dabei san mehr ois 700 Wörter zsammkemma. A gloana Auszug:
Bleamö, Bleampi, Blöami = Blume
Gachtl, Pregoatn = Garten
Bamaranschn, Pamperantschn = Orange
Kirawis = Kürbis
Amalettn = Palatschinken
Rauner = Rote Rübe
Bunki, Schober = Kuchen
Zega = Korb
aschling = Rückwärts
Öha = Stop
Schreamsn = Kurve
neichtl - Zeitlang
eanta, enda = früher
Schmedantler = Schwindler
Grandscherbn, Zwidawurzn = launische Person
leischn = fortgehen
Dosiga = aus der Umgebung
am Flauda hucka = an der Kante sitzen


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