Menschen im Gespräch
Linz aus vielen Perspektiven sehen

- Mike Wolf ist ein Künstlername: Der Fotograf will anonym bleiben.
- Foto: Mike Wolf
- hochgeladen von Andreas Baumgartner
Bis zu 8.000 Radkilometer im Jahr legt Fotograf Mike Wolf auf seiner Suche nach Linz-Motiven hin.
LINZ. Die StadtRundschau hat den Initiator der "Linzer Brücken-Trilogie“ getroffen. Mike Wolf dokumentiert die Entstehung der neuen Linzer Donauquerungen und zieht mit den Aufnahmen die Betrachter in den Bann.
Sie begeistern auf Facebook und Instagram mit Ihren Bildern und Videos.
Mike Wolf: Ich bin Berufsfotograf. Das hat sich aus einem Hobby entwickelt. Ich war davor 30 Jahre lang im Bundesdienst und habe nebenbei immer fotografiert. Ich wohne in der Nähe der Baustellen und habe damit angefangen, die Vorbereitungen zu fotografieren und die Bilder auf die Facebook-Seite „Linzer Brücken-Trilogie“ zu stellen. Das Interesse ist relativ groß, die Gruppe wächst und wächst.
Wie kam die Kooperation mit der Asfinag zustande?
Eines Tages habe ich eine Anfrage bekommen. Das Management der Asfinag hat sich gemeldet und gefragt, ob ich die Brückenbaustelle für sie fotografieren möchte. Wir haben einen Termin vereinbart und dann einen Vertrag abgeschlossen. Jetzt dokumentiere ich die Bypässe und auch den Bau der A26, des Westrings. Im Vorbeigehen mache ich auch immer wieder Bilder von der Neuen Donaubrücke.
Ihre Faszination für Technik ist in den Bildern spürbar. Woher kommt die Begeisterung?
Ich selbst habe mit dem Bau nichts zu tun. Das Fachwissen eigne ich mir kurzfristig an. Ich frage bei den Polieren oder Technikern, lasse mir das kurz erklären. Dem Publikum versuche ich in einem, zwei Sätzen mitzuteilen, was vor Ort passiert.
Wie gehen Sie bei Ihrer Arbeit an die Fotos heran?
Oft weiß ich gar nicht, was mich erwartet. Ich erfahre erst beim Termin auf der Baustelle, was passiert. Ich wohne in der Nähe und kann daher rasch vor Ort sein. Die Motivwahl passiert eigentlich spontan. Ich beobachte eine Situation fünf Minuten für mich und beginne dann zu fotografieren.
Welches Equipment verwenden Sie dabei?
Ich habe ständig meine digitale Spiegelreflexkamera, eine Canon EOS 6D Mark II, mit dabei. Die passt samt Stativ gut in die Radsatteltaschen. Ich bin meist mit dem Rad unterwegs, nur hin und wieder mit dem Auto. Dabei lege ich bis zu 8.000 Kilometer im Jahr hin. Auch eine Foto-Drohne habe ich mir zugelegt.
Haben Sie Tipps für interessierte Nachahmer?
Man muss spontan und aufmerksam sein, dann eröffnen sich interessante Einblicke. Es gilt, wie im Leben auch, sich die Dinge aus mehreren Perspektiven anzusehen. Ein guter Fotograf muss mit offenen Augen durch die Welt gehen. Natürlich haben andere bei den Brücken den Bauzaun als Hindernis vor sich. Ich habe durch meine Kooperation mit der Asfinag Zugang zu mehr Dingen.
Wie viele Wochenstunden sind für die Fotos nötig?
Ich habe mich mittlerweile als Fotograf selbstständig gemacht. Die Arbeitszeit beträgt wöchentlich 30 bis 35 Stunden, aber so genau kann man das gar nicht sagen. Oft stelle ich auch Bilder online, die ich gemacht habe, wenn ich privat unterwegs bin.
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