Dutzende Kilo Suchtgift
Linzer Drogenschmuggler stolperte über "Sky ECC" Kryptochat

- Im großen 61er am Landesgericht Linz musste sich der Albaner am 23. Oktober wegen Drogenschmuggel im großen Stil verantworten.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Felix Aschermayer
In einer der größten Ermittlungsaktionen von Europol, gelang es den Beamten, die Kommunikation von tausenden Kriminellen abzufangen. Die Chats aus dem vermeintlich abhörsicheren Kryptomessenger Sky ECC führten zu mehr als 1.000 Verhaftungen, auch in Linz. Ein 31-jähriger Albaner stand deshalb wegen Drogenschmuggels im großen Stil gestern in Linz vor Gericht.
LINZ. Von Juni 2019 bis März 2021 haben Ermittler von Europol den umstrittenen Kryptomesenger Sky ECC mittels Hack angezapft. Dabei wurden die Chats aller Benutzer – mehr als eine halbe Milliarde Nachrichten – gespeichert, dann entschlüsselt und anschließend analysiert. Die so gesammelten Beweise wurden dann an die Behörden der jeweiligen Länder verteilt. Allein in Österreich führte die Auswertung der gigantischen Ermittlungsaktion zu insgesamt 214 Verhaftungen. Völlig unverblümt und ohne jedwede Verwendung von Codes tauschten sich die Kriminellen mit dem vermeintlich abhörsicheren Chat-Tool über Drogengeschäfte, Morde und andere illegale Aktivitäten aus.
31-jähriger Albaner in Linz verhaftet
Das führte auch in Linz zu mehreren Festnahmen. Unter anderem wurde im Mai 2024 ein 31-jähriger Albaner verhaftet, der laut Anklage für den Handel mit mehr als 116 Kilogramm Marihuana, 35 Kilogramm Kokain, drei Kilogramm Speed und ein Kilo Meth verantwortlich sein. Die Drogen hat er dabei entweder selbst im Rahmen zahlreicher Schmuggelfahrten aus Albanien, den Niederlanden oder Deutschland geholt oder zum Teil auch durch Komplizen holen lassen. Verwendet wurde dafür unter anderem ein mit versteckten Staufächern präpariertes Auto. In Österreich hat der Albaner das „Zeug“ dann an diverse Großabnehmer verkauft.
Mehr als sieben Jahre scharf
Am 23. Oktober stand der arbeitslose und bis dahin unbescholtene Mann in Linz vor Gericht. Im Laufe der Verhandlung reduzierte sich die Menge der ihm zur Last gelegten Drogen zwar um etwa die Hälfte. Richter und Schöffen hatten aber insgesamt nicht den geringsten Zweifel an seiner Schuld. Der Albaner fasste bei einem Strafrahmen von bis zu 15 Jahren sieben Jahre und sechs Monate unbedingt aus. Rechtskräftig.
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