Wohnbau
Nachbarn verteidigen Hotel in Ex-Sozialbau
LINZ. Nicht alle Mieter kritisieren das Hotel, wie ein Lokalaugenschein der StadtRundschau zeigt.
Ein in Linz neues Geschäftsmodell sorgt seit Herbst für Diskussionen. Der Hotel-Betreiber "Urbanauts" bietet in Teilen einer Wohnhausanlage an der Unteren Donaulände Wohnungen zur temporären Nutzung an. "Tür an Tür mit Locals" verspricht der Slogan.
Unmut über Lärm und Schmutz
Insgesamt 34 Wohnungen auf fünf Stiegen können zwischen drei Tagen und drei Monaten gemietet werden. Laut Oberösterreichischen Nachrichten gibt es unter den Bewohnern aber Unmut über Lärm und Schmutz. Um diese Kritik zu entkräften, hat der Eigentümer, die Wiener Wertinvest, Medien zu einem Besuch eingeladen. Mit dabei waren Mieter, die sich demonstrativ hinter das Projekt stellen. "Ich finde das sehr gut, das gibt es in anderen Großstädten ja auch", sagt etwa Manfred Nober, der hier schon aufgewachsen ist. Er hat kein Problem mit dem Etagerie-Hotel. Im Gegenteil: Die Wohnungen wären jahrzehntelang leer gestanden. "Es kommen Geschäftsleute, viele junge Leute", ergänzt Hausbesorgerin Michaela Krenmayr. Beschwerden gebe es keine. "Partys feiern andere genauso", so Krenmayr.
Gemeinnützigkeit entzogen
Laut Wertinvest habe man bereits rund 2,2 Millionen Euro investiert, zum Beispiel in neue Bänke und einen neuen Spielplatz. Das käme allen zugute. Möglich wurde diese – deutlich lukrativere – Art der Nutzung, weil dem früheren Eigentümer auf eigenen Wunsch die Gemeinnützigkeit entzogen wurde. Kritik kommt deshalb von der Mietervereinigung OÖ. Wohnbaulandesrat Manfred Haimbuchner hat eine Prüfung angekündigt.
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