Erbe
Oberösterreich Testament-Spitzenreiter
In keinem Bundesland werden so viele Testamente erstellt wie in Oberösterreich. Viele bedenken auch Spendenorganisationen in ihrem Nachlass, sodass aus ganz Österreich rund 63 Millionen Euro jährlich in Form von Testamentsspenden an gemeinnützige Organisationen gehen.
OÖ. Laut einer aktuellen Umfrage des market Instituts wissen bereits 76 Prozent der über 40-jährigen Österreicher, dass sie auch Spendenorganisationen im Nachlass berücksichtigen können. Viele tun das auch: Rund 63 Millionen Euro spenden die Österreicher jährlich in Form von Testamentsspenden an gemeinnützige Organisationen. Die Initiative "Vergissmeinnicht", die seit 2012 über diese Möglichkeit informiert, wertet dies als positives Signal. Projektleiter Markus Aichelburg:
„Jeder 10. Spendeneuro wird mittlerweile über Testamente gespendet."
Gutes tun über das Leben hinaus
Der Bundesländervergleich zeigt, dass die Oberösterreicher mit 42 Prozent Spitzenreiter bei der Testamentserstellung sind. 15 Prozent können sich gut vorstellen, ein Testament zugunsten einer gemeinnützigen Organisation zu machen. Einer der Hauptgründe dafür ist für 38 Prozent die Befürchtung, dass das Vermögen sonst an den Staat gehen könnte. Das passiert aber nur dann, wenn kein Testament vorliegt und auch keine gesetzlichen Erben vorhanden sind. Für ein gemeinnütziges Testament spricht bei den Befragten mit 47 Prozent vor allem der Wunsch, über das eigene Leben hinaus etwas Gutes zu tun. Peter Begsteiger, Geschäftsführer des Kinderhilfswerks:
„Wir alle haben die Möglichkeit in unserem Testament nicht nur an Verwandte zu denken, sondern mit einer Testamentsspende auch Nächstenliebe für nachkommende Generationen zu zeigen. Ich persönlich finde die Möglichkeit wunderbar, am Ende des Lebenswegs einen neuen Anfang zu ermöglichen und die Entwicklung eines kindlichen Lebens zu fördern."
Durchschnittlich bedenken Testamentsspender in ihrem Nachlass zwischen drei und sieben Organisationen, haben einen religiösen Hintergrund, sind tendenziell alleinstehend und vermachen großteils Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Als Gründe für ein Testament im Allgemeinen geben 47 Prozent der befragten Österreicher an, ein "gutes Gefühl der Ordnung" zu haben, 41 Prozent möchten durch die Regelung des Nachlasses Streit unter den Angehörigen vermeiden und 40 Prozent wollen, dass die Aufteilung des Nachlasses nicht dem Zufall überlassen wird.
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