Frauen zur Prostitution gezwungen
Schlag gegen ungarischen Zuhälterring in Linz und Wels

- Eine 46-jährige Ungarin wurde in Linz verhaftet, drei Zuhälter in Ungarn.
- Foto: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
- hochgeladen von Ramona Gintner
Jahrelang soll ein ungarischer Zuhälterring Frauen in Linz und Wels ausgebeutet haben. Die Tätergruppe, die in den letzten fünf Jahren in Linz und Wels aktiv war, soll mindestens zwölf Frauen zur Prostitution gezwungen und dabei fast 850.000 Euro eingenommen haben, wurde nun aber von der Polizei dingfest gemacht.
LINZ/WELS. Abgelaufen dürfte die brutale Masche immer gleich sein: Die meist jungen und drogenabhängigen Frauen wurden in Ungarn angeworben, mit Gewalt nach Österreich verschleppt und mit Methamphetamin gefügig gemacht. In illegalen Bordellen oder Hotels in Linz und Wels mussten sie dann die Freier bedienen – oft auch ohne Schutz und unter strengen Vorgaben zu Dauer und Preisen der Dienste. Den Lohn kassierten „Aufpasserinnen“ vor Ort direkt ein, während die Frauen weiterhin mit Drogen versorgt wurden.
Festnahmen und Durchsuchungen
Der entscheidende Schlag gegen die Bande erfolgte schließlich Ende November: Eine 46-jährige Ungarin, die als Aufpasserin fungierte, wurde in Linz kurz vor ihrer Rückreise nach Ungarn festgenommen. Daraufhin wurde ein illegales Puff in der Innenstadt durchsucht. Dabei stieß auf zwei der ausgebeuteten Frauen geringe Mengen Methamphetamin und Bargeld. Zeitgleich schlugen ungarische Ermittler in Budapest zu und verhafteten drei weitere Verdächtige – zwei Männer und eine Frau – auf Basis eines europäischen Haftbefehls. Die 46-Jährige sitzt in Linz in U-Haft.
Ermittlungen wegen Drogenhandel
Neben Zwangsprostitution steht die Bande auch im Verdacht, knapp ein Kilogramm Methamphetamin nach Österreich geschmuggelt und an die Opfer weitergegeben zu haben. Die in Österreich festgenommene Aufpasserin befindet sich bereits in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen laufen weiter.
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