Strand soll keine Müllhalde werden
Die Wasserschutzwacht und Bürger sorgen sich um die Sauberkeit des neuen Linzer Donaustrandes.
„Wer entfernt denn die Zigarettenstummel, Glasscherben und den Hundekot?“, schreibt Denise Graf auf der Facebook-Seite „Meine Stadt Linz“. Doch nicht nur die Linzer, auch die Österreichische Wasserschutzwacht sorgt sich um die Sauberkeit des geplanten Sandstrandes nahe der Donau. „Schon 2009 wurde unterhalb der Voestbrücke beim Winterhafen ein Schotterstrand aufgeschüttet. Zuerst war die Linz 2009 OrganisationsGmbH für die Reinigung zuständig. Nach der Auflösung der GmbH ist der Schotterstrand besonders nach den Wochenenden aber immer verschmutzt gewesen“, sagt Michael Janetzke, Landesleiter der Wasserschutzwacht. Dosen, Flaschen und vieles mehr sind herumgelegen (siehe Bild rechts). „Damals wollte dann keiner zuständig sein. Erst durch unsere Bemühungen wurden vom Gartenamt Mist-kübel aufgestellt“, sagt Janetzke. Für den neuen Donaustrand wünscht er sich, dass schon vorher klar geregelt wird, wer die Reinigung übernimmt. Bürgermeister Klaus Luger sieht die Sachlage gelassener: „Der private Bereich wird vom Pächter selbst gepflegt. Den Rest des Donauparkes reinigt wie bisher das Gartenamt der Stadt Linz. Schon jetzt haben wir dort ein tägliches Reinigungsintervall, auch sonntags.“ Ähnlich sieht es Lisa-Maria Neußl von der Facebook-Initiative „Linz braucht einen Strand“: „Es wird für die Becher ein Pfandsystem angedacht. Insofern wird auf der Donaulände nicht mehr Müll sein als sonst. Außerdem liegt es dann auch am Gastronomen, dass er seine Fläche täglich reinigt.“ Die Studentin appelliert auch an die Eigenverantwortung: „Wer einen schönen Strand haben will, sollte die Aschenbecher und Mistkübel benutzen.“
Kein Sandproblem im Parkbad
Über den Sand in den Becken müsse man sich laut Bürgermeister auch keine Sorgen machen: „Man duscht sich ja ohnehin, bevor man ins Becken geht.“ Thomas Lettner, Bereichsleiter Bäder bei der Linz AG, macht sich auch keine Sorgen: „Der Weg von der Sandfläche zu den Becken ist weit, da klopft sich unterwegs der Sand ab. Außerdem dürften wir dann auch keine Sandkisten im Bad haben.“ Problematischer sei da das gewünschte Hin- und Hergehen zwischen Strand und Parkbad. Für Saisonkartenbesitzer kann sich Lettner vorstellen, ein Drehkreuz zu montieren. „Bis jetzt kann man in die Linzer Stadtbäder nur hineingehen. Damit man hinein und heraus kann, bräuchten wir ein völlig anderes Ticketsystem, wie in den Thermen üblich. Also mit Uhren und einem Lesegerät“, sagt Luger. Heuer kommt das auf keinen Fall mehr, da die Umrüstung zu teuer wäre.
Kunstuni entwirft Konzept für Donaustrand
Zwischen der Linzer Stadtplanung, der Facebook-Initiative „Linz braucht einen Strand“ und Roland Gnaiger, Architekturprofessor an der Linzer Kunstuniversität, gab es vor Kurzem bereits das erste Gespräch. Die Stadt Linz erwartet sich bis circa Mitte Mai 2014 einen Vorschlag, wie der Linzer Donaustrand aussehen könnte. Bademöglichkeit wird es keine geben.
Die Vorgaben:
-Die Sitzgelegenheiten sowie die Bar sollen mobil sein (Hochwasserschutz).
-Zwischen konsumpflichtiger und konsumfreier Zone soll es einen fließenden Übergang geben. Als Beispiel wird der Linzer OK-Platz genannt. Die Aufteilung zwischen den Flächen soll 50:50 ausfallen.
-Auch für die Grünfläche soll es gemütliche Sitzgelegenheiten geben.
-Die Sandfläche soll circa so groß sein wie die Terrasse beim Lentos.
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