Rundschau vor Ort
Verwirrung um Sicherheitsmaßnahmen am Südbahnhofmarkt

- "Die Kunden kaufen lieber bei uns, als im Supermarkt ein", sagt Kojen-Betreiberin Michaela Zeilmayr.
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Am Linzer Südbahnhofmarkt wird mehr eingekauft als vor der Krise. Darin sind sich die Marktstandler einig. Unklar war jedoch Anfang der Woche, wie es mit der Maskenpflicht am Markt bestellt sei. Die StadtRundschau hat deshalb vor Ort nachgefragt.
LINZ. Nasen- und Mundschutz sowie Einweghandschuhe sind seit 6. April Pflicht für alle Händler. Besuchern wird das Tragen dringend empfohlen, ist jedoch nicht per Gesetz verordnet. Der Mindestabstand von einem Meter muss eingehalten werden. Außerdem dürfen sich Besucher ausschließlich zum Einkaufen am Marktgelände aufhalten und Selbstbedienung ist untersagt. Vizebürgermeister Markus Hein kritisierte in einer Aussendung vom 7. April die unklare Kommunikation seitens des zuständigen Vizebürgermeisters Bernhard Baier. Am ersten Tag war auf den aufgestellten Informationstafeln noch von verpflichtenden Maßnahmen die Rede. "Verpflichtend ist das Tragen der Schutzmasken nur für die Händler. Dennoch appelliere ich an die Vernunft der Besucher und rate auch diesen zum Tragen einer Maske", klärt Baier im Telefonat mit der StadtRundschau auf. Die missverständlichen Tafeln wurden mittlerweile ausgetauscht.

- Die Hinweisschilder am Südbahnhofmarkt wurden am Dienstag ausgetauscht. Anstelle "Verpflichtender Sicherheitsmaßnahmen" ist nun von "Erforderlichen Maßnahmen" die Rede. Verpflichtend sind die Masken für alle Händler, Kunden wird das Tragen aber dringend empfohlen.
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Kostenlose Schutzmasken für Besucher
„Das Verhalten bei einem Einkauf am Nahversorger-Markt ist daher mit dem Verhalten bei einem Einkauf in einem Supermarkt gleichzusetzen“, stellt Baier nun aber klar. Auf den meistfrequentierten Linzer Märkten wie dem Südbahnhofmarkt, dem Stadtmarkt am Hauptplatz und dem Markt am Bindermichl erfolgt die Ausgabe des Gratis-Mund-Nasenschutzes an die Marktbesucher durch das Marktamt sowie freiwillige Helfer.
Maßnahmen werden eingehalten
Ein Besuch am Südbahnhofmarkt am Freitag zeigte: Die vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen werden eingehalten. "Die Kunden sind sehr diszipliniert, tragen fast ausnahmslos Masken und halten den Sicherheitsabstand ein", bestätigt Christine Ziegler, die "Christines Bio-Eck" betreibt. Auch alle Händler sind mit Masken ausgestattet, die sie allerdings selbst besorgen müssen. An das Tragen müssen sich alle noch gewöhnen. "Ich hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauert", sagt zum Beispiel Michael P., Filialleiter der Metzgerei Wegschaider, "das Masken-Tragen ist sehr anstrengend."

- "Ältere Kundschaften kommen deutlich weniger auf den Markt. Sie bestellen aber häufig telefonisch und Verwandte oder Bekannte holen den Einkauf ab", erzählt Michael P., Leiter der Wegschaider-Filiale am Südbahnhofmarkt.
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Mehr Kundschaft als vor der Krise
"Die Leute kaufen jetzt lieber bei uns, als im Supermarkt ein. Hier hat man mehr Platz und ist in der frischen Luft", hört man am Stand von Gottfried's Gemüsewelt. Diesen Eindruck bestätigt auch Michaela Zeilmayr von "Obst- und Gemüse Silber-Zeilmayr": "Die Leute haben mehr Zeit und vor allem die Jüngeren kaufen gerade jetzt gern bewusster ein." Einen weiteren positiven Nebeneffekt kann auch Christine Ziegler der Krise abgewinnen: "Das Parken am Markt ist seitdem kostenlos. Das hilft uns."





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