Für mehr Mitbestimmung
AKS OÖ veranstaltete ersten SchülerInnenrat
Bessere Aufteilung von Schularbeitenterminen, mehr Mitbestimmung bei den Lehrplänen und Wege zu einer angstfreien Schule: Das alles stand auf der Tagesordnung des ersten SchülerInnenrates in Oberösterreich, den die AKS OÖ organisierte. Die BezirksRundSchau hat sich umgehört, was Schülerinnen und Schüler im Bundesland beschäftigt.
LINZ. Im zehnten Stock des Wissensturm veranstaltete heute, 9. November, die Aktion kritischer Schüler_innen (AKS) OÖ ihren ersten SchülerInnenrat. Ungefähr 20 Jugendliche diskutierten über Schuldemokratie, Hierarchien, Antisexismus, soziale Gerechtigkeit und mentale Gesundheit. In Vorarlberg gab es bereits ähnliche Veranstaltungen, in Oberösterreich ist dieses Angebot ein Novum. "Mit dem SchülerInnenrat möchte die AKS OÖ Schülerinnen und Schüler in bildungspolitische Themen miteinbinden und sie zum Austausch einladen. Hier können Jugendlichen sagen, was sie denken", erklärt Vinzenz Horcicka, Landesgeschäftsführer der AKS. Er war zwei Jahre lang Schulsprecher im BRG Hamerling und studiert jetzt an der JKU Soziologie. Für Horcicka besteht vor allem hinsichtlich der mündlichen Matura, die 2023 wieder stattfindet, Gesprächsbedarf. "Auch die heurigen Maturantinnen und Maturanten waren von Corona betroffen. Wir sind noch immer nicht zu einem Normalzustand zurückgekehrt und auch für sie sollte es Erleichterungen geben. Generell braucht es aber ganz neue Ansätze beim Matura-Konzept"", so der AKS OÖ Landesgeschäftsführer.
Austausch, Vernetzung und Lösungssuche
"Ich bin hier, um mir anzusehen, wo ich später einmal hin muss, falls ich konkrete Anliegen habe", erklärt ein Schüler vom Kollegium Aloisianum. Die 16-jährige Elina Hellmann vom ORG Vöcklabruck ist Aktionismusreferentin der AKS OÖ sowie seit zwei Jahren SchülerInnenvertreterin. "Der SchülerInnenrat ist eine tolle Möglichkeit, gemeinsam Ideen auszuarbeiten". Besonders ergiebig war die Arbeit in Kleingruppen. Im gemeinsamen Gespräch diskutierten die Jugendlichen Probleme, sammelten Ideen und entwickelten konkrete Lösungsvorschläge. Diese umfassen Schulungen, Streiks, Demos, Petitionen sowie die Einführung von Peers und Vertrauenspersonen. Sarah Dakhli, Landesvorsitzende der AKS OÖ, sieht eine Lösung vor allem in einer besseren Aufklärung über das Mitbestimmungsrecht im Lehrplan. In ihren Schulen hätten sie zwar die Möglichkeit, dringende Themen anzusprechen, die Zeit dafür reiche aber oft nicht aus. Gerade deshalb seien Veranstaltungen, wie der SchülerInnenrat, so wichtig, meint Horcicka. Von ihrem Unterricht wünschen sich die Jugendlichen vor allem eines: mehr politische Bildung und die Behandlung tagesaktueller Themen. Laut AKS OÖ wird es in Zukunft weitere SchülerInnenräte geben: voraussichtlich ein Mal pro Semester.
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