Öffentlicher Raum
Sozialistische Jugend protestiert am Linzer Hauptplatz für freie Seezugänge

- Paul Stich und Nina Andree bei der Protestaktion am Linzer Hauptplatz.
- Foto: MecGreenieProductions
- hochgeladen von Christian Diabl
Protestaktion der Sozialistischen Jugend in Linz für mehr öffentliche Seezugänge – vor dem Hintergrund der Corona-Krise und der Diskussion um die Pacht am Europacamp der SJ am Attersee.
LINZ. "Platz da!", sagt die Sozialistische Jugend Oberösterreich (SJ). Am Donnerstag, 9. Juli, haben Aktivisten der SJ auf dem Linzer Hauptplatz für einen freien Seezugang demonstriert. Sie fordern die Landesregierung auf, dringend mehr öffentliche Flächen zur Verfügung zu stellen. Als Beispiel nennen Paul Stich, Bundesvorsitzender der SJ und Nina Andree, Vorsitzende der SJ OÖ, den Attersee, wo lediglich 13 Prozent des Ufers öffentlich zugänglich sind. Um ihr Anliegen zu verdeutlichen, baute die SJ ein Planschbecken auf, das mit Stacheldraht umzäunt war.
"Im Sommer wollen sich Menschen am See erfrischen. Aber es gibt fast keinen Platz für sie, weil der Großteil der Ufer in Privatbesitz ist", argumentieren die Aktivisten.
Obwohl der freie Seezugang eigentlich in der oberösterreichischen Landesverfassung verankert sei, werde er immer weniger. Gerade in Corona-Zeiten zeige sich, wie wichtig offene Ufer seien. Denn je mehr Menschen Abkühlung suchten, desto schwieriger werde es Mindestabstände in Freibädern und bei den wenigen freien Seezugängen einzuhalten.
Streit um Pacht
Hintergrund der Aktion ist wohl aber auch der aktuelle Streit um das von der SJ betrieben Europacamp in Weißenbach am Attersee. Für das rund 37.000 Quadratmeter große Areal samt Seegrund zahlt die SJ nur einen Anerkennungszins von wenigen Euros – ursprünglich 25 Schilling. Der Deal ist historisch gewachsen, wird aber vom Landesrechnungshof als unzulässige Parteispende kritisiert. Der Seezugang im Europacamp steht allen Besuchern offen.



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