Stadt Linz konvertiert Schweizer Franken-Anleihe in Euro
Neue Wege einer soliden Finanzpolitik will der Linzer Finanzreferent Vizebürgermeister Christian Forsterleitner auch im Bereich der Darlehensstruktur der Stadt gehen. Mögliche Risiken, die sich aus dem Wechselkurs von Fremdwährungsanleihen ergeben, werden damit reduziert.
Bereits bei der nächsten Sitzung am 21. November wird Vizebürgermeister Forsterleitner dem Linzer Gemeinderat vorschlagen, 2014 vorerst die Hälfte (CHF 97,5 Mio.) der bestehenden Schweizer-Franken-Anleihe schrittweise in Euro-Verbindlichkeiten zu konvertieren. Die Teilkonvertierung der CHF 97,5 Mio. in Euro-Schuldscheindarlehen soll in zwei Tranchen erfolgen. Der entsprechende Antrag wird am 14.11. im Finanzausschuss vorberaten. Die Konvertierung der CHF-Anleihe wurde im Vorjahr von der Linzer FPÖ in die Diskussion eingebracht.
Bei einem Schuldscheindarlehen handelt es sich um ein Finanzinstrument für vornehmlich Kreditnehmer erster Bonität, bei dem der Schuldner einem Investor zu festgelegten Bedingungen einen Schuldschein ausstellt. Diese Darlehensform ermöglicht eine individuelle und flexible Abwicklung. Zudem wird den Kreis potenzieller Kreditgeber von Geschäftsbanken auf Unternehmen, Versicherungen, Pensionskassen und Sozialversicherungsträger erweitert. Das Instrument Schuldscheindarlehen eröffnet somit ein breiteres Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten.
Schuldscheindarlehen wurden in jüngster Zeit u. a. von den Wiener Stadtwerken, der ÖBB Holding, den Stadtwerken München und den Städten Dortmund und Bochum begeben. Dass ein Schuldscheindarlehen ein sicheres und sinnvolles Finanzinstrument ist, bestätigt auch eine Expertise der renommierten Finanzberatungskanzlei Schwabe, Ley & Greiner.
„Mein Ziel ist es, Bausteine einer neuen soliden und sparsamen Finanzpolitik vorzulegen. Diese Teilkonvertierung ist ein erster Schritt dazu. Für neue Wege setze ich auch auf Kooperation mit den anderen Parteien. Wir werden wie von Bürgermeister Luger angekündigt, im Jänner 2014 eine Klausur mit allen Mitgliedern des Stadtsenates abhalten und dort weitere Weichenstellungen für die kommenden Jahre vornehmen“, so Finanzreferent Christian Forsterleitner.
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