Start zum zweiten Frauenvolksbegehren
Seit Montag werden Unterstützungserklärungen für das Frauenvolksbegehren gesammelt.
Zwanzig Jahre ist es her, dass das erste Frauenvolksbegehren in Österreich initiiert wurde. 650.000 Menschen unterschrieben damals und setzten sich für eine Gleichstellung von Frauen und Männern im Land ein. Die elf Forderungen von damals wurden bis heute nicht umgesetzt. Um die Anliegen und Bedürfnisse von Frauen wieder in das politische und mediale Blickfeld zu rücken, formierte sich eine bundesweite Bewegung rund um ein erneutes Frauenvolksbegehren. Dazu gehört in OÖ etwa die Initiative "Frauenlandretten", die sich für eine Rücknahme des Förderstopps dreier Linzer Frauenberatungsstellen einsetzt: "Frauenforderungen werden in Oberösterreich gar nicht mehr wahrgenommen – im Gegenteil. Frauen sind das erste Bauernopfer der schwarz-blauen Landespolitik", so Oona Valarie Serbest. Das Frauenvolksbegehren wird in den Bundesländern von den "Aktionistas" unterstützt, so auch in OÖ. Die Aktivistinnen planen bis zum Weltfrauentag am 8. März weitere Aktionen.
Für volle Gleichwertigkeit
Dass es sich dabei nur um einen Protest gegen die Regierung handelt, will Sprecherin Alexandra Hladky nicht gelten lassen: "Wir positionieren uns für etwas und nicht gegen etwas. Die Mehrheit der Frauen sieht das nicht parteipolitisch." Die drei Hauptthemen der Frauenplattform sind Gleichwertigkeit, Vielfalt und Sicherheit. Darunter findet sich das in OÖ derzeit stark diskutierte Thema Kindergärten. Hier wird ein Rechtsanspruch auf eine kostenlose und qualitativ hochwertige Betreuung gefordert. In Politik und Wirtschaft wird auf eine Quotenregelung sowie Angleichung der Löhne gepocht. Auch ein verbesserter Gewaltschutz ist Thema. 8.401 gesammelte Unterstützungserklärungen sind die Voraussetzung zum Start eines zweites österreichweites Frauenvolksbegehren. Unterstützungserklärungen werden den Unterschriften der späteren Eintragungswoche angerechnet. Seit Montag und noch bis 12. März kann das Frauenvolksbegehren auf allen Gemeindeämtern unterstützt werden. Mit Handysignatur und Bürgerkarte ist die Unterzeichnung auch im Internet möglich.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.