Vier kostenlose Veranstaltungen
Vortragsreihe beleuchtet Zerstörung der Demokratie in den 1930er-Jahren

- Von links: Katja Fischer (VHS Linz), Grünen-Stadträtin Schobesberger, Marcus Gräser und Ernst Langthaler (beide JKU Linz) laden alle Interessierten zur Geschichte-Reihe der Volkshochschule zum Thema „Demokratie“ ein.
- Foto: Stadt Linz
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Unter dem Titel "1933/34 – Wie eine Demokratie stirbt" startet am 21. Oktober eine Vortragsreihe, die sich mit den dunklen Kapiteln der österreichischen Geschichte auseinandersetzt. Die gemeinsame Veranstaltung der Volkshochschule Linz und der Johannes Kepler Universität Linz lädt dazu ein, die Ereignisse rund um die Zerstörung der ersten Demokratie in Österreich zu reflektieren. Die Veranstaltungen finden im Wissensturm Linz statt und sind kostenlos zugänglich. Mehr Infos unter: vhskurs.linz.at
LINZ. "Die Auseinandersetzung mit der Zerstörung der Demokratie 1933/34 soll uns für die Verletzlichkeit und die Bruchstellen unserer heutigen politischen Ordnung sensibilisieren", so Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne), "unsere Demokratie ist nur so stark wie unser Engagement, sie zu bewahren."
Vier spannende Vortragsabende
Die Vortragsreihe umfasst vier Abende in der Volkshochschule Linz im Wissensturm (Saal E9). Die Veranstaltungen starten jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Reihe wird am 21. Oktober von Stefan Eminger vom Niederösterreichischen Landesarchiv eröffnet. Er beleuchtet die ökonomisch-sozialen Rahmenbedingungen der Jahre 1933/34 und das antidemokratische Potenzial in der österreichischen Politik der Zwischenkriegszeit.
Eine kontroverse Diskussion erwartet die Teilnehmenden am 4. November: Irene Bandhauer-Schöffmann, Stefan Benedik und Marcus Gräser erörtern die korrekte Bezeichnung des politischen Systems zwischen 1933 und 1938 – ein "Streit um Begriffe", der bis heute nachwirkt. Lucile Dreidemy von der Universität Wien wird am 11. November das Erbe der Dollfuß-Schuschnigg-Jahre in der Erinnerungskultur analysieren. Zum Abschluss der Reihe am 18. November wirft Marion Wisinger einen Blick auf die aktuelle Lage der Demokratie in Österreich.
"Vergangenheit und Gegenwart sind miteinander verbunden. Historisches Wissen dient der Orientierung in der Gegenwart und ist ein elementarer Teil der Demokratiebildung", betont Marcus Gräser, Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der JKU. Katja Fischer von der VHS Linz, hebt die Rolle der Volkshochschulen hervor: "Sie sind nicht nur Stätten des demokratischen Diskurses, sondern fördern auch das Verständnis für demokratische Prozesse und stärken die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben."
Veranstaltungen im Überblick
- 21. Oktober, 19 Uhr: Eröffnungsvortrag von Stefan Eminger – "Ökonomisch-soziale Rahmenbedingungen 1933/34"
- 4. November, 19 Uhr: Diskussion mit Irene Bandhauer-Schöffmann, Stefan Benedik und Marcus Gräser – "Austrofaschismus-Ständestaat-Kanzlerdiktatur": Ein Streit um Begriffe
- 11. November, 19 Uhr: Vortrag von Lucile Dreidemy – "Das Erbe der Dollfuß-Schuschnigg-Jahre in der Erinnerungskultur"
- 18. November, 19 Uhr: Abschlussvortrag von Marion Wisinger – "Österreich 2024: Demokratie in Gefahr – Beobachtungen und Exemplarisches"
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