"Das wichtigste ist, Spaß am Fußball zu haben"
Der Teamtormann Heinz Lindner besuchte am Tag der offenen Tür seine ehemalige Schule.
LINZ. Seine Stimme war noch heiser. Drei Tage zuvor stand Heinz Lindner beim Champions-League-Spiel in Porto unter Beschuss und sorgte mit seinen Paraden für den sensationellen Punktgewinn der Wiener Austria. Der 23-jährige gebürtige Linzer wurde daraufhin ins Team der Runde gewählt. In der Sportmittelschule Kleinmünchen, seiner ehemaligen Schule, sitzt Lindner ruhig und gelassen. Am Tag der offenen Tür kommt er als Ehrengast – bestürmt von den Schülern mit Autogrammwünschen. Nur seine raue Stimme verrät, dass er am Platz auch laut werden kann.
Großes Bewegungstalent
Lindner kommt regelmäßig an seine alte Schule, das letzte Mal vor zwei Jahren. "Da kommen schon Erinnerungen hoch", sagt er. Besonders an den Titel 2003 in der Schülerliga-Bundesmeisterschaft denkt er gerne zurück. "Mit starken Paraden weckte er das Interesse von Austria Wien", sagt Lindners ehemaliger Sportlehrer, Direktor Eduard Stangl. Ein Jahr später, mit 14 Jahren, zog der Linzer dann ins Internat der Frank-Stronach-Akademie nach Hollabrunn. "Es war nicht leicht von Zuhause auszuziehen. Geholfen hat mir, dass mein Freund Michael Schimplsberger auch in der Akademie war", sagt der heute 23-Jährige. Der Kontakt nach Linz ist nie abgerissen, sein Vater wohnt noch hier. "Auch alle meine Freunde aus der Kindheit sind hier, deshalb komme ich so oft es geht nach Linz", sagt Austrias Einsergoalie. In seinem straffen Spielplan hat er dafür jedoch kaum Zeit. Weihnachten wird er aber in seiner alten Heimat verbringen. Ehrgeizig war Lindner schon als Schüler, wie sich Stangl erinnert: "Am Ende der Turnstunde haben wir oft 'Feuer-Wasser-Sturm' gespielt. Wenn der Heinzi verloren hat, war er persönlich beleidigt. Aber er war meist unter den Besten." Nicht nur als Tormann zeigte Lindner seine Talente. Der 1,88 Meter große Tormann wurde 2003 Nachwuchs-Bundesmeister im Leichtathletik-Vierkampf.
Kindheitstraum erfüllt
Mit der Champions League ist ein Kindheitstraum für ihn in Erfüllung gegangen: "Früher hab ich mir die Spiele immer mit meinem Vater im Fernsehen angesehen. Die Hymne beim Einlauf sorgt einfach für Gänsehautfeeling." Welchen Rat er angehenden Nachwuchsstars geben kann? "Das wichtigste ist, Spaß am Fußball haben. Aber ab einer gewissen Phase muss man dem Sport alles unterordnen."
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