"Habe fast keinen Fingerabdruck mehr"

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LINZ (jog). Der Linzer Michael Bräuer klettert seit seinem siebten Lebensjahr. Die Naturfreunde-Kletterhalle in Auwiesen ist seither so etwas wie sein zweites Zuhause. Von klein auf war er es gewohnt, auch in Wettkämpfen sein Können unter Beweis zu stellen. 2013 krönte sich Bräuer zum österreichischen Juniorenmeister im Vorstieg. Kürzlich hat er in Wien gezeigt, dass er auch bei den Herren ein Wörtchen mitreden kann. Beim spektakulären, international besetzten Free Solo-Masters (ohne Sicherung) auf der Mariahilfer Straße musste er sich im Finale nur dem Kasachen Rustam Gelmanov geschlagen geben.

Kopf ist entscheidend
"Einerseits ist mir die Route sehr gut gelegen. Andererseits hat mir der Airbag am Boden, in den man bei diesem Bewerb aus bis zu 16 Meter fallen muss, überhaupt keine Sorgen bereitet. Der Kopf ist beim Klettern sowieso entscheidend", sagt Bräuer. Spektakuläre Events wie jener in Wien brauche der Sport. So würde sich auch das Zusehen lohnen. "Es gibt nichts Schöneres als 15.000 Menschen auf der Mariahilferstraße, die dich anfeuern", so der 20-Jährige. In Linz vermisst er Gleichgesinnte. "Hier gibt es nur wenige Kletterer, die auch Wettkämpfe bestreiten. Ein Trainingspartner mit ähnlichen Zielen kann einen schon ordentlich pushen", so Bräuer.

Der Reiz der freien Natur

Bräuer nutzt die Halle, um gezielt seine Schwächen auszumerzen. Das wahre Klettererlebnis finde aber in der freien Natur statt. "Die Natur hat so viel zu bieten. Auf der einen Route kannst du die Ruhe im Wald genießen, auf einer anderen kommen dir Murmeltiere oder Eichkätzchen entgegen." Wie die meisten Kletterer ist Michael Bräuer ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Sein Ziel: Kletterrouten rund um den Globus erkunden. "In Mallorca bin ich 16 Meter frei über dem Wasser an der Klippe geklettert. Die Griffvielfalt ist genial. Bei einem hab ich zehn Minuten gebraucht, bis ich gewusst habe, wie ich die Finger reinstopfen muss. Die raue Struktur, die Überhänge – das kann man in der Halle niemals nachbauen." An vorderster Stelle steht für den 20-Jährigen aber die Gesundheit. Speziell die Finger werden beim Klettern enorm beansprucht und sind daher auch verletzungsanfällig. Dass er nahezu keinen Fingerabdruck mehr hat und ein neuer Reisepass zur Herausforderung werden kann, stört ihn nicht. Vor Kletterunfällen ist man trotz Können nicht gefeit. "Bei einer Alpintour vor einigen Wochen am Traunstein ist ein riesiger Stein ausgebrochen. Der Brocken ist 150 Meter in die Tiefe gestürzt. Meine Freundin ist zum Glück neben mir gehangen und nicht unter mir. So was kann auf Naturrouten immer passieren."

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Foto: Cityfoto
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