Klettern stärkt Rücken und Selbstbewusstsein

- Je nach Farbe der Klettergriffe variiert die Schwierigkeit der Routen.
- hochgeladen von Gabriele Hametner
Motorische Störungen von Kindern und noch einiges mehr lässt sich durch therapeutisches Klettern verbessern.
"Beim Klettern muss man dabeibleiben und sich konzentrieren. Man kann nicht einfach davonlaufen, weil man ja mit einem Zweiten am Seil hängt", sagt Astrid Fridrich. Die Linzer Ergotherapeutin holte das therapeutische Klettern in den 1990er-Jahren von Vorarlberg nach Linz. Ging es Fridrich anfangs darum, Kindern mit motorischen Störungen spielerisch zu einer besseren Körperstabilität zu verhelfen, bekommt sie nun auch immer mehr Kinder überwiesen, denen es schwer fällt, sich zu konzentrieren, die Wahrnehmungsstörungen haben oder in ihrem Verhalten auffällig sind. Bei all diesen Problemen hilft therapeutisches Klettern. "Es ist in den Gruppen niemand dabei, der besonders gut ist. Die Kinder bekommen individuelle und spielerische Aufgaben", erklärt Fridrich. Die Parcours wurden extra für die Therapiezwecke gesetzt und fördern bestimmte Bewegungsabläufe. Unter Aufsicht lernen die Kinder auch sich gegenseitig mit dem Seil zu sichern.
Verbesserungen beim Schreiben
"Jeder Klettergriff ist anders geformt und muss daher anders angegriffen werden", sagt Fridrich. In einer Studie hat sie nachgewiesen, dass Klettern sich auch positiv auf die "Grafomotorik" auswirkt – also die motorischen Fähigkeiten zu Schreiben, den Stift zu halten und die richtige Körperspannung beim Sitzen zu behalten. "Beim blinden Klettern konzentrieren sich die Kinder noch mehr aufs Greifen", sagt Fridrich. Das schärft die Wahrnehmung.
Therapeutisches Klettern bei Pfiffikus
In neun Einheiten zu je 1,5 Stunden betreuen zwei Physio- oder Ergotherapeuten vom Pfiffikus Therapiehaus und ein Kletterlehrer sechs Kinder. Einen Teil der Kosten trägt die Gebietskrankenkasse.
Fotos: privat




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