Fußball
LASK-Amateure als Hoffnung für Fans

Das Wappen mit Stolz auf der Brust: Über den Nachwuchs soll Sprung zu LASK-Profis gelingen. | Foto: Reischl (alle)
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  • Das Wappen mit Stolz auf der Brust: Über den Nachwuchs soll Sprung zu LASK-Profis gelingen.
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Neuaufstellung der LASK-Amateure sorgt für großen Zuspruch, sowohl bei Fans als auch beim Verein.

LINZ. Wie kein anderer Sport lebt der Fußball nicht nur von sportlichen Ergebnissen, sondern seinem Rundherum, jenen sozialien Milieus, die sich in diesem Aktionsfeld bewegen, engagieren und interagieren. Farben, Wappen, Identifikationsmöglichkeiten, der Kontakt zu Idolen oder gemeinsame Lieder sind für das Entstehen eines kollektiven Bewusstseins konstituierende Faktoren.
Farben, Wappen, Identifikationsmöglichkeiten, der Kontakt zu Idolen oder gemeinsame Lieder sind für das Entstehen eines kollektiven Bewusstseins im Fußball und in seinen Subkulturen konstituierende Faktoren.
Passender und aktueller in dieser Hinsicht könnte die Entscheidung des LASK, ab kommender Saison wieder ein eigenes Amateur-Team auf die sportliche Punktejagd zu entsenden, nicht sein, denn überschaubar war der Zulauf bei den Heimspielen der Juniors OÖ, zudem galt der Kooperationsklub für die Fanszene des LASK nicht als "echter" Bruder. Seitens LASK-Sportdirektor Radovan Vujanović heißt es zur BezirksRundSchau: "Ein eigenes Amateur-Team gibt uns die Möglichkeit, unsere Jungtalente hinkünftig noch besser an den Profifußball heranzuführen. Bei entsprechender Leistung kann jeder Kaderspieler während der laufenden Saison hochgezogen werden und erste Profiluft schnuppern. Für unsere Fans ist es eine gute Lösung: Neben der Männer- und der Frauenmannschaft gibt es ab Sommer eine weitere LASK-Mannschaft, die sich auf zahlreiche Unterstützung freut."

Fußball-Romantik, die niemals endet?

Michael John, emeritierter Universitätsprofessor an der JKU, gilt als Fußball-Experte und Kenner des Milieus. "Von ihrer Genese her, wurden Sportvereine seit dem 19. Jahrhundert von den Mitgliedern, die vielfach auch Förderer waren, getragen. Seitdem es modernen Fußball gibt, engagieren sich Menschen für und in den Klubs: Dies war mit Vereins- treue, Begeisterung, auch mit einer gewissen Verpflichtung für das Wohl des Vereins, verbunden. Seit einigen Jahrzehnten wird dieser Typus vom fußballinteressierten Konsumenten abgelöst, zunehmend werden Fußballvereine wie reine Unternehmen geführt, mit professionellen Spielern, die ein Vielfaches des Einkommens einfacher Fans verdienen. Nach wie vor ist aber für das Vereinsklima, die Atmosphäre im Stadion und die Motivation der Mannschaft die traditionelle Anhängerschaft bedeutsam. Um den Widerspruch zwischen gewinnorientierter Firmenmentalität und begeisterungsfähigen, emotional verbundenen Fans aufzulösen, sind Amateurmannschaften für größere Klubs schon seit Längerem ein Mittel, um ein Mehr an Verbindung aufzubauen. Allein der Name 'Amateure' trägt dazu bei, die angesprochene Kluft zu verringern", konstatiert der Historiker.

Große Chance für LASK

Das LASK-Urgestein Gert Trafella sieht in der Installation eines eigenen Amateurteams große Vorteile: "Für die jungen Spieler ist es eine Chance, von den Nachwuchsteams herauf mit dem Verein zu wachsen. Der Verein gibt ihnen die Chance, sich mit den Farben, dem Klub, der Geschichte zu identifizieren und das ist das Um und Auf. Zudem haben sie die Perspektive, in ihrem Klub den Sprung in den Profibereich zu schaffen. Für den LASK werden am Ende des Tages die Vorteile überwiegen: Der Fan-Zuspruch wird steigen, weil man mit Kickern aus der Region spielt und somit für Fans und Klub Identifikationsflächen schafft."
Der gebürtige Grazer erinnert sich an seine aktive Zeit gerne zurück: "Damals gab es in dem Sinn keine Amateurteams, sondern U21-Mannschaften. Das war insofern charmant, weil man diese vor den Bundesliga-Spielen auflaufen ließ. Das war nicht nur für die Fans auf der Gugl spannend, den eigenen Nachwuchs kennenzulernen, sondern auch für die Spieler, die die Chancen hat, sich bei den Bundesliga-Trainern zu präsentieren und ins Rampenlicht zu spielen."

Zustrom zu erwarten

Im Fan-Lager der Schwarz-Weißen wurde die Entscheidung, die Amateure zu reaktivieren, mit Zuspruch aufgenommen. Günther Waldhör, Fan seit jeher und aktuell damit beschäftigt, die Geschichte des LASK in Worte zu fassen, meint: "Die Fanszene tat sich von Anbeginn an schwer, sich mit dem Kooperationsverein zu identifizieren. Zugleich ergibt sich nun für den LASK die Chance, zu seinen Wurzeln zurückzukehren und jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, im schwarz-weißen Trikot groß zu werden. Ich gehe davon aus, dass bei den Nachwuchsteams LASK im Titel präsent sein wird, zudem hoffe ich, dass man für die Amateure in die fußballerische Heimat an der Daimlerstraße zurückfindet. Die Jugend muss wieder mit Stolz das schwarz-weiße Trikot tragen, egal ob am Spielfeld, oder beim Kicken im Hof."
In dieselbe Kerbe schlägt Felix Karl, Organisator der Facebook-Gruppe "LASK - der Stolz von OÖ" mit über 4000 Mitgliedern, der die Entwicklung begrüßt: "Eine gute Gelegenheit, die bei den meisten LASK-Fans ohnehin wenig beliebte 'Konstruktion Juniors OÖ' loszuwerden. Ein LASK-Amateurteam in der Regionalliga kommt bei den Fans sicher besser an, zusätzlich gibt es dann auch mehr attraktive Lokalderbys. Nicht zuletzt zeigen die Erfolge der Amateurteams von Young Violetts, Rapid II, aber auch Sturm Graz, dass dieser Weg wohl der bessere ist."
Und am Ende begeistert dann die Möglichkeit, bei Bier, einer Scharfn oder einem G'spritzten, den LASK-Kickern von morgen gegen Hertha Wels, Vöcklamarkt, Gurten, Ried oder Weiz auf die Beine zu sehen.

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