Andi Kristler im Interview
"Mein Traum ist, mit den Fans am Hauptplatz zu feiern"

Dauerbrenner Andi Kristler will in seiner neunten Black Wings-Saison wieder ganz vorn mitmischen.  | Foto: Black Wings Linz/Eisenbauer
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  • Dauerbrenner Andi Kristler will in seiner neunten Black Wings-Saison wieder ganz vorn mitmischen.
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Die Black Wings Linz haben nur wenige Veränderungen im Kader vorgenommen und wollen mit einem starken Kollektiv wieder für Furore in der neuen Spielzeit sorgen. Mit Andreas Kristler geht ein echter Dauerbrenner in seine bereits neunte Saison bei den Linzern – MeinBezirk hat mit "Tiste", wie der 35-Jährige von seinen Freunden liebevoll genannt wird, über seine lange Zeit im Trikot der Black Wings gesprochen. 

MeinBezirk Linz: Andi, lass uns mit einer kleinen Zeitreise beginnen. Wann hast Du die Black Wings zum ersten Mal in Deinem Leben bewusst wahrgenommen?
Andreas Kristler: Das war im Jahr 2003, als die Black Wings in Villach zum ersten Mal Meister geworden sind. Ich war damals 13 Jahre alt und war fasziniert von der starken Mannschaft und dem gesamten Verein. Als ich dann für Salzburg gespielt habe, war es mit der bestehenden Rivalität zwischen den beiden Klubs immer sehr speziell – die Stimmung in der Linzer Eisarena war immer der Wahnsinn – deshalb wollte ich nach meiner Zeit bei den Red Bulls auch unbedingt hierher wechseln. 

Du hast in den neun Jahren einige Höhen und Tiefen im Verein miterlebt – wie zufrieden bist Du mit der aktuellen Entwicklung?
Da hat sich in der Organisation natürlich sehr viel getan. Sowohl was das Eishockey betrifft, als auch die Betreuung der Spieler. Im Bereich der medizinischen Versorgung sind wir mittlerweile top aufgestellt. Ärzte und Physiotherapeuten stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Es wird stetig die Infrastruktur verbessert – da waren die neuen Kabinen für uns ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Professionalisierung. Nach den mühsamen Jahren mit der Corona-Pandemie bin ich sehr glücklich darüber, dass jetzt die Eishalle wieder voll ist und unsere Fans nach wie vor hinter uns stehen. Wenn meine Freunde in Linz zu Besuch sind, sagen sie alle, dass die tolle Atmosphäre bei den Black Wings-Spielen mit nichts Anderem in der Liga zu vergleichen sei. 

Fanliebling Kristler: das sympathische Black Wings-Urgestein ist bei den Autogrammjägern heiß begehrt.  | Foto: Black Wings/Eisenbauer
  • Fanliebling Kristler: das sympathische Black Wings-Urgestein ist bei den Autogrammjägern heiß begehrt.
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Du wirst ja von Deinen Freunden und Teamkollegen "Tiste" genannt. Wie ist dieser Spitzname entstanden?
Den habe ich schon seit Kindheitstagen und ist so etwas wie eine schlampige Abwandlung von "Kristler" – der Spitzname hat sich durchgesetzt – auch mein Bruder wird so von seinen Freunden gerufen.

Du bist in Deiner Karriere für den Villacher SV, die Red Bulls Salzburg und die Black Wings aufgelaufen und hast somit schon viele Trainer erlebt. Welche Persönlichkeiten haben Dich besonders geprägt?
Da hat es mehrere gegeben. Eine wichtige Rolle in meiner Laufbahn spielte Larry Huras, der mein erster Trainer in Villach war. Er war bekannt dafür, auf junge Spieler zu setzen, und so durfte ich mich mit 18 Jahren schon regelmäßig auf hohem Niveau beweisen. In Salzburg war Pierre Pagé sehr prägend für mich. Er war ein harter Trainer und legte viel Wert auf Disziplin – bevor ich überhaupt nach Salzburg gewechselt bin, wusste er bereits, dass ich in Villach ab und zu verschlafen habe. Deshalb hat mich Teamkollege Thomas Raffl jeden Tag in der Früh angerufen. Warum er das tat, war mir nicht ganz klar, bis er mir dann eines Tages verriet, den Auftrag vom Trainer bekommen zu haben. Pagé hat mir abseits vom Eis sehr viel beigebracht – vor allem, wie man als Profispieler zu leben hat. In Linz haben Troy Ward und Tom Rowe bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Mit Philipp Lukas habe ich ja noch gemeinsam gespielt – er hat mir während meiner Verletzungszeit im mentalen Bereich sehr geholfen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. 

Head Coach Lukas bezeichnet Dich als sehr wertvollen Spieler für das Team. Was macht Dich denn so wichtig für die Black Wings?
Ich denke, dass ich vor allem mit meiner Einstellung zum Beruf und meinem Kampfgeist am Eis eine wichtige Rolle im Team einnehmen kann. Ich bemühe mich wirklich jeden Tag das Beste aus mir herauszuholen und versuche, diesen Zugang auch meinen Mitspielern zu vermitteln. Mit 35 Jahren habe ich schon einiges erlebt im Eishockey – da teilt man gerne seine Erfahrungen auch mit jüngeren Kollegen. 

In der Vorsaison verbuchte der Flügelstürmer 34 Scorerpunkte in 69 Spielen und sorgte damit verlässlich für Torgefahr.  | Foto: Black Wings/Eisenbauer
  • In der Vorsaison verbuchte der Flügelstürmer 34 Scorerpunkte in 69 Spielen und sorgte damit verlässlich für Torgefahr.
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Wie lange möchtest Du als Eishockeyprofi am Eis stehen?
In meinem Alter schaut man von Jahr zu Jahr. Was ich sicher nicht machen werde, ist vor dem Beginn einer neuen Saison das Karriereende anzukündigen. Wenn ich merke, dass mein Körper für die Belastung nicht mehr bereit ist, dann mache ich gerne Platz. Ich will vor allem Spaß am Eishockey haben und natürlich so erfolgreich wie möglich sein. 

Im Vorjahr hast Du 34 Scorer in 69 Spielen erzielt. Sind Dir Deine persönlichen Statistiken wichtig?
Ich war nie ein Spieler, der auf die Zahlen geschaut hat, obwohl sie am Ende des Tages nicht unwichtig sind. Eine Richtmarke setze ich mir nicht, weil das nur für unnötigen Druck sorgen würde. Wenn man gut Eishockey spielt, dann kommen die Assists und die Tore ohnehin von selbst. Für mich steht die Mannschaftsleistung und drei Punkte zu holen immer im Vordergrund. 

Der Saisonstart brachte einen klaren Heimsieg gegen die Pioneers Vorarlberg und eine unglückliche Niederlage bei Fehervar. Was können sich die Black Wings-Fans in dieser Saison erwarten?
Wir hatten auf personeller Ebene nicht so viele Veränderungen und sind eine eingeschweißte Truppe. Wir sind auf jeden Fall klarer am Eis – jeder weiß genau, was er zu tun hat. Klar ist auch, dass wir immer an unser Leistungslimit gehen müssen, sonst können wir keine Spiele gewinnen. Ich bin mit dem Traum nach Linz gekommen, eines Tages mit den Fans am Hauptplatz den Meistertitel zu feiern – und dieser Traum existiert noch immer! In der letzten Saison haben wir gesehen, wie viel wir als starkes Kollektiv erreichen können. Wir wollen weiterhin hart an uns arbeiten und wenn alles zusammenpasst, dann können wir es schaffen, uns unsere Träume zu erfüllen. 

Dafür drücken wir natürlich die Daumen. Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Saison.

Dauerbrenner Andi Kristler will in seiner neunten Black Wings-Saison wieder ganz vorn mitmischen.  | Foto: Black Wings Linz/Eisenbauer
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