Weniger Geld, zu hohe Mieten
"Wenn das kommt, dann haben wir ein massives Problem"

Kupfermuckn-Redaktionsleiter Daniel Egger fordert die Politik auf, nicht bei den "Ärmsten der Armen" zu sparen.  | Foto: Kupfermuckn
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  • Kupfermuckn-Redaktionsleiter Daniel Egger fordert die Politik auf, nicht bei den "Ärmsten der Armen" zu sparen.
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Die Straßenzeitung Kupfermuckn machte am "Tag der Obdachlosen" am 11. September mit einer Aktion auf die zunehmend dramatische Wohnsituation in Linz aufmerksam. Redaktionsleiter Daniel Egger warnt vor den schwerwiegenden Folgen, die Sozialkürzungen in Oberösterreich mit sich bringen würden. 

LINZ. Unter dem Titel "Immobbing – die andere Seite des Wohnungsmarktes“ wurden auf der Landstraße satirisch formulierte "Wohnungsannoncen" präsentiert. Die Angebote reichen vom "zentrumsnahen Wohnen im Grünen" auf der Parkbank bis zum "lichtdurchfluteten Ein-Personen-Haushalt" am Bahnhof. Der humoristische Zugang zum sehr ernsten Thema der steigenden Obdachlosigkeit soll Bewusstsein schaffen und darauf hinweisen, in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nicht bei den Ärmsten der Armen zu sparen. "Wir stellen fest, dass sich immer mehr Leute nicht selbst am Wohnungsmarkt versorgen können. Sie bitten bei uns und im B37 um Hilfe, weil sie sich die Wohnung und das Leben nicht mehr leisten können", so Kupfermuckn-Redaktionsleiter Daniel Egger.

"Mit 'Immobbing' möchten wir nicht nur aufrütteln, sondern auch zum Dialog einladen. Denn Obdachlosigkeit ist kein Randphänomen, sie ist Ausdruck sozialer Ungleichheit, die uns alle betrifft."

Daniel Egger, Kupfermuckn

Aktion mit humoristischem Zugang, aber ernstem Hintergrund: "Das Leben in vollen Zügen genießen – für eine Miete von null Euro"  | Foto: Kupfermuckn
  • Aktion mit humoristischem Zugang, aber ernstem Hintergrund: "Das Leben in vollen Zügen genießen – für eine Miete von null Euro"
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Kürzungen bereiten Sorgenfalten

In der Steiermark hat die blau-schwarze Landesregierung 40 Sozialeinrichtungen Fördermittel in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro gestrichen. Eine Summe, die der Landespolitik nur wenig an Einsparungen bringt, aber enorme Auswirkungen auf das soziale Gefüge in der Steiermark hat. So kann sich das steirische Pendant zur Kupfermuckn – die Straßenzeitung Megaphon – nur noch mit einer privat initiierten Crowdfunding-Kampagne über Wasser halten, nachdem ihr 40.000 Euro Fördergelder pro Jahr gestrichen worden sind. Der Antidiskriminierungsstelle in Graz droht ohne Landesförderung noch vor Jahresende das endgültige Aus. Ein Szenario, das nach den Landtagswahlen 2027 auch in Oberösterreich zur Realität werden könnten. 

Rund 300 Kupfermuckn-VerkäuferInnen sind täglich in Oberösterreich unterwegs. | Foto: Kupfermuckn
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"Diese heilige Kuh greift keiner an"

Daniel Egger verfolgt die Vorgänge in der Steiermark mit Sorge: "Wenn uns Kürzungen in dieser Höhe auch in Oberösterreich treffen, dann werden wir ein massives Problem bekommen und die Obdachlosigkeit weiter steigen, weil die Menschen noch weniger zur Verfügung haben. Gleichzeitig werden viele Arbeitsplätze im Sozialbereich verloren gehen." Der Sozialarbeiter kritisiert auch die ab 2026 gültigen Zuverdienst-Einschränkungen für Notstandshilfebezieher. "In Österreich ist ein Mensch mit 600 Euro im Monat und ohne Möglichkeit auf Zuverdienst nicht existenzfähig. So werden wir immer mehr Menschen in die Obdachlosigkeit treiben. Dass man bei den Ärmsten der Armen viel lukrieren kann, halte ich für ein Gerücht. Ich glaube eher, da müsste man sich um die reichsten fünf Prozent in Österreich kümmern, wo es um Vermögens- und Erbschaftssteuern gehen würde - aber diese heilige Kuh greift einfach niemand an. Für das gesamte Sozialsystem wird das zu einem großen Problem."

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Kupfermuckn: "Nicht bei den Ärmsten der Armen sparen"
Kupfermuckn-Redaktionsleiter Daniel Egger fordert die Politik auf, nicht bei den "Ärmsten der Armen" zu sparen.  | Foto: Kupfermuckn
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Rund 300 Kupfermuckn-VerkäuferInnen sind täglich in Oberösterreich unterwegs. | Foto: Kupfermuckn
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