Anekdoten aus seinem Trainerleben
Oliver Glasner begeisterte beim Oberbank Sport-Talk

- Sport-Talk im Oberbank-Forum: Moderator Rainer Pariasek, Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger, Österreichs Trainer des Jahres Oliver Glasner und SV Ried-Präsident Thomas Gahleitner (v.l.n.r.).
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Österreichs aktuell heißestes Eisen am internationalen Fußballmarkt war am Freitagabend beim Oberbank-Sport-Talk zu Gast. Der am Mittwoch als Trainer des Jahres ausgezeichnete Innviertler gab dabei interessante Einblicke in seine beeindruckende Laufbahn.
LINZ. Rund 1.500 Gäste lauschten im rappelvollen Oberbank-Forum gebannt den Erzählungen von Oliver Glasner, der aktuell in England – dem Mutterland des Fußballs – für Furore sorgt. Mit seinem Klub Crystal Palace gewann der 51-Jährige mit dem traditionsreichen FA Cup und dem Community Shield die ersten Trophäen in der Vereinsgeschichte der Südlondoner. In den Jahren zuvor formte er den LASK vom Zweitligisten zum österreichischen Vizemeister, führte den VfL Wolfsburg in die Champions League und setzte sich mit dem Gewinn der Europa League ein Denkmal bei Eintracht Frankfurt.

- Rund 1.500 Gäste freuten sich über zahlreiche Anekdoten aus dem Trainerleben Oliver Glasners.
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Mehr Trubel als in England
"Mit so einem Hype habe ich gar nicht gerechnet", sagte Glasner über das große Interesse an seiner Person in Österreich. Denn trotz der großen Erfolge mit den "Eagles" führe er in London abseits des Fußballs ein relativ ruhiges Leben. "In England sind bei den Trainings keine Fans zugelassen. Deshalb komme ich gar nicht so viel mit den Menschen dort in Berührung. Ich kann auch unbemerkt in der U-Bahn fahren, was schon sehr angenehm ist."
"Kontinuität das Wichtigste"
Gefragt nach seinem Erfolgsgeheimnis, hob Glasner Kontinuität als wichtigen Baustein des Erfolgs hervor. "Wer weiß, wie meine Karriere verlaufen wäre, wenn Siegmund Gruber und Jürgen Werner mich nach dem verpassten Aufstieg im ersten Jahr beim LASK rausgeworfen hätten. So konnten wir noch stärker zusammenwachsen und unsere Prinzipien am Spielfeld festigen, wovon der Verein einige Jahre profitiert hat." Für diese Prozesse brauche es einfach Zeit, betonte Glasner. "Es ist wichtig, eine Umgebung zu schaffen, in der sich jeder Einzelne wohlfühlt und bereit ist, hart zu arbeiten. Bei Crytal Palace haben wir vier Köche, drei Zeugwarte und auch ein paar Securitys – sie gehören genauso zu unserem Team wie die Spieler."

- Geduldig erfüllte Olvier Glasner jeden einzelnen Autogramm- und Fotowunsch.
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"Werde nicht mit 70 auf der Bank sitzen"
Wohin der Weg für Glasner noch führen könne, wisse der Riedauer nicht. "Das Fußballgeschäft ist so schnelllebig, da macht es keinen Sinn für die Zukunft zu planen. Bei jeder Station, bei der ich bisher als Trainer gearbeitet habe, ist es am Ende anders gekommen, als ich ursprünglich dachte. Claudio Ranieri wurde 2016 mit Leicester City Sensationsmeister, von ganz Fußball-England geehrt und gefeiert und drei Monate später entlassen. Ich werde auf keinen Fall mit 70 Jahren noch auf der Trainerbank sitzen, das ist klar." Nach dem einstündigen "Talk" mit ORF-Sportmoderator Rainer Pariasek nahm sich Oliver Glasner noch viel Zeit für die anwesenden Gäste und erfüllte geduldig Autogramm- und Fotowünsche.



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