Black Wings-Goalie im Interview
Rund 0,6 Sekunden entscheiden über Tor oder Save

Thomas Höneckl bestreitet seine zweite Saison im Tor der Linzer. | Foto: BWL/Eisenbauer
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  • Thomas Höneckl bestreitet seine zweite Saison im Tor der Linzer.
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Thomas Höneckl absolviert derzeit seine zweite Saison im Dress der Black Wings Linz. Im Interview mit der BezirksRundSchau sprach der 33-Jährige unter anderem über das Verhältnis zwischen Torhütern innerhalb eines Teams und verriet, wie viel Zeit er hat, um ein Torschuss zu eliminieren.

LINZ. Sieben Einsätze in zwölf Spielen, sechs Siege und eine Save-Percentage von 91,8 Prozent:  Die Nummer zwei der Steinbach Black Wings Linz, der gebürtig aus Schwarzach im Pongau (Salzburg) stammende Thomas Höneckl, konnte sich in der noch jungen Saison der win2day ICE Hockey League bereits mehrfach beweisen. 

"Dafür bin ich da"

Grund dafür war nicht zuletzt die Verletzung von Einser-Goalie Rasmus Tirronen, die sich der Finne bereits zu Beginn der Saison zuzog und für einige Zeit ausfiel. Eine Herausforderung für den Salzburger, auf einmal jedes Match bestreiten zu müssen? "Ich mache das jetzt doch schon ein, zwar Jahre", lacht Höneckl und fügt dann an: "Genau dafür bin ich da, für so etwas hast du den Zweier-Goalie, der auch Erfahrung hat."

Eine Aussage, mit der er allerdings dem dritten Goalie der Black Wings, Leon Sommer, nichts absprechen wolle. Er erklärt vielmehr: "Die Situation mit 20 zu bewältigen ist eine andere, als mit 32. Du hast schon viel mehr gesehen und dich verunsichert viel weniger. Und mit Druck muss man erst umgehen lernen - gerade in so einer Situation. Wenn es in dieser nicht läuft - und ich war schon einmal in so einer Lage - dann hast du niemanden, hinter dem du dich verstecken kannst." Für ihn sei es schön gewesen, eine Zeit lang durchspielen zu können. "Das habe ich nicht so oft gehabt", so der Schlussmann rückblickend, der auch das zweischneidige Verhältnis zwischen Einser-Goalie und Backup gut kennt. 

Kontrollierte Konkurrenz

Gerade als Torhüter sei dieses nicht immer einfach: "Im Endeffekt gibt es einen, der spielt, und einen, der nicht spielt. Beide wissen, was beide wollen: Spielen." Dabei ist es laut dem 33-Jährigen wichtig, eine "kontrollierte Konkurrenz" zu finden. Denn: "Ich will seinen Job haben, dessen ist er sich bewusst. Aber das heißt nicht, dass wir uns gegenseitig torpedieren müssen oder sollten. Das tut nur der Mannschaft weh." Ihm sei ein freundlicher und professioneller Umgang auf Augenhöhe wichtig. Über seinen Einser-Kollegen sagt er: "Rasmus ist ein super Kerl. Bisher habe ich oft viel Glück mit meinen Partnern gehabt. Das kann sehr unangenehm sein, wenn man gar nicht miteinander zurecht kommt." 

Zwischen 0,5 und 0,6 Sekunden Zeit

Bekommt der Backup an einem Match-Tag die Chance, so heißt es volle Konzentration. Denn viel Zeit zum Nachdenken gibt es nicht, wenn es darum geht, gegnerische Tore zu verhindern. "Von den Hashmarks sind es zirka 0,5 bis 0,6 Sekunden. An einem guten Tag liest du es, hast eine ungefähre Vorstellung davon, wo er hinschießen wird und bist schnell genug. Wenn du nicht den besten Tag hast, dann schaust du ganz schnell sehr langsam aus – wenn du zum Beispiel 0,7 Sekunden gebraucht hast." Zur Veranschaulichung: "Wenn dir schon einmal ein Ei in der Küche hinuntergefallen ist, weißt du, wie schnell das geht. "

"Wollen uns nicht den Gegnern anpassen"

Was die kommenden Wochen betrifft, wird es aus der Sicht von Höneckl wichtig sein, noch konstanter zu spielen. Entscheidend werde auch sein, wie man im Falle von mehreren Ausfällen oder mit schwierigen Situationen umgehen wird. "Aber wir arbeiten jeden Tag fleißig, wir trainieren hart und mit Hirn am Eis", betont der Torhüter. "Was mir gefällt ist, dass wir sehr wenig über die Gegner reden. Wir sprechen schon über sie, aber eher, was wir machen wollen. Und das merkt man dann in den Spielen: Wir wollen unser Spiel spielen und uns nicht den Gegnern anpassen."

Nächstes Heimspiel am Nationalfeiertag

Spielerisch geht es für die Steinbach Black Wings schon am kommenden Mittwoch, den 26. Oktober, weiter. Um 17.30 Uhr werden erstmals die Pioneers aus Vorarlberg an der Linzer Donaulände gastieren. Karten gibt es an der Abendkassa oder online unter tickets.blackwings.at

Zur Person

Name: Thomas Höneckl
Alter: 33
Geburtstort: Schwarzach im Pongau/Salzburg
Lieblingsgericht: Lasagne
Lieblings-Eishockeyteam außerhalb der Black Wings: Minnesota - weil jetzt Marco Rossi dort spielt.
Dein sportliches Vorbild: Die haben sich immer wieder ein bisschen geändert. Als ich jung war, Reinhard Divis. International Martin Brodeur oder auch Marty Turco, mit dem ich eine halbe Saison in Salzburg gespielt habe. 

Wenn du kein Eishockey-Goalie wärst, was würdest du beruflich machen: Ich glaube, es hätte mich trotzdem irgendwie zum Sport gezogen. Vielleicht Physiotherapeut, Osteopath. Das ist schwierig zu sagen. Das muss ich mir aber in den nächsten paar Jahren überlegen, glaube ich (lacht).

Thomas Höneckl bestreitet seine zweite Saison im Tor der Linzer. | Foto: BWL/Eisenbauer
In Linz fühlen sich der gebürtige Salzburger und seine Familie sehr wohl, bestätigt Höneckl gegenüber der BezirksRundSchau. | Foto: BWL/Eisenbauer
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