"Hatte schlaflose Nächte"

Weibel ist als Linzer Gemeinderat auch nach der Pensionierung politisch tätig. Foto: Bilfinger
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  • hochgeladen von Johannes Grüner

LINZ (jog). Kaum ein anderes Linzer Unternehmen hat derart viele Umstrukturierungen, Zerschlagungen und Übernahmen erlebt wie die ehemalige Chemie Linz. Helmut Weibel hat hier als 15-Jähriger im Herbst 1964 seine Lehre als Betriebsschlosser begonnen. Knapp 50 Jahre danach – im Jänner dieses Jahres ging er in den wohlverdienten Ruhestand. "Als ich begonnen habe, hieß es noch Österreichische Stickstoffwerke – eigentlich unvorstellbar. Wir hatten damals sogar eine eigene Lehrwerkstätte", sagt Weibel. Als freigestellter Betriebsrat wurde er später zu einer tragenden Figur in der Geschichte des Unternehmens, der heutigen Bilfinger Maschinenbau GmbH. "Angefangen habe ich als Kassier, später wurde ich Vertrauensmann. Politik hat mich davor nicht wirklich interessiert." Ab 1972 war Weibel als Betriebsrat tätig und hat 16 Jahre später auch die Zerschlagung und Privatisierung des Industriebetriebs miterlebt. "Das hat mir natürlich unzählige schlaflose Nächte bereitet. Niemand hat gewusst wie es weitergeht", erzählt der 65-Jährige. Für bis zu 1200 Arbeitnehmer war Weibel in seiner Zeit als freigestellter Betriebsrat verantwortlich. "Natürlich bin ich am Anfang auch manchmal auf die Schnauze gefallen. Bei den Verhandlungen wollte ich immer das Beste für die Arbeitnehmerseite rausholen. Es war aber kein Fehler, sich auch in die Lage des Gegenübers zu versetzen."

Größte Errungenschaft
Auch in den Neunzigern war die Geschichte des Linzer Traditionsunternehmens von ständigem Wandel geprägt: 1994 wurde der Industriebetrieb in drei Großunternehmen aufgeteilt. "Eine schwierige Zeit – kaum hatte ich mich an einen Chef gewöhnt und eine gute Verhandlungsbasis gefunden, kam schon der nächste." Weibels wohl größte Errungenschaft waren die Verhandlungen zu Mitarbeiterbeteiligungen 1994. "26 Prozent waren für Österreich einzigartig und brachten uns in eine starke Position."

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