"Nützen das Potenzial noch nicht in vollem Ausmaß"

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OÖ/EFERDING. "Es geht um Nachhaltigkeit – in ökonomischer, ökologischer und im Hinblick auf soziale Verantwortung", sagt Franz Fischler. Der ehemalige EU-Agrarkommisar war einer der Keynote-Speaker der 8. Österreichischen Holzgespräche, die am 5. November in Eferding (OÖ), stattfanden. "Holz ist auf Schiene": So das Motto der Veranstaltung der Plattform "Forst-Holz-Papier" unter Vorsitz von Georg Starhemberg, die die intensive Kooperation mit den ÖBB in den Fokus rückte.

Über 128 Verladebahnhöfe wird der Holztransport in Österreich abgewickelt. 220 Millionen Euro setzen die Bundesbahnen mit Balken, Brettern, Bloch & Co. mittlerweile um. Tendenz: steigend. "Bis 2018 wollen wir den Umsatz auf 250 Millionen Euro pro Jahr steigern", so ÖBB-Chef Christian Kern in Eferding. Darüber hinaus will die Bundesbahn Holz als Werkstoff intensiver nutzen: "Wir forcieren das Bauen mit Holz. Etwa in Inzersdorf oder auch in der Weststeiermark. Dort wird an einem Bahnhof der Koralmbahn ein großer Holzbau errichtet", sagt Kern.
Würde die Bahn die täglichen Holztransporte nicht durchführen, bräuchte es dafür 200.000 LKW-Fahrten pro Jahr, rechnet Sektionschef Gerhard Mannsberger aus dem Umweltministerium vor.

Nachhaltigkeit und Innovation

Nachhaltigkeit und langfristige Strategie sind stets der rote Faden beim Thema Holz. Deshalb appellierte Franz Fischler bei den Eferdinger Holzgesprächen an die Gesellschaft und Industrie: "Die Bedeutung von Holz wird in Zukunft weiter steigen. Und derzeit nutzen wir das Potenzial noch nicht in vollem Ausmaß", so Fischler. Große Möglichkeiten sieht er diesbezüglich beim Recycling und der sogenannten Kaskadennutzung. Dabei geht es um die mehrfache Nutzung des Holzes – vom Schnittholz, über Möbel, hin zum Papier und schließlich bis zur Verbrennung.

Größte Herausforderung: Klimawandel

Fast die Hälfte Österreichs ist von Wald bedeckt. Tendenz: wiederum steigend. Doch ebenso steigen seit Jahren die durchschnittlichen Temperaturen in Österreich. "Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Wälder", sagt Fischler. Denn ein milderes Klima begünstigt nicht nur die Überlebensfähigkeit von Schädlingen, sondern erhöht auch die Waldbrandgefahr und verändert den Nadel- und Blattabwurf.

Apropos Schädling: Dauerbrenner ist freilich der Borkenkäfer, der die heimischen Wälder seit Jahren sekkiert. Der wirtschaftliche Schaden durch den Käferbefall schätzt man im Umweltministerium mittlerweile auf 35 Millionen Euro pro Jahr. Tendenz: leider auch steigend. Deshalb fordert der ehemalige Agrarkommissar intensivere Anstrengungen mehr Forschung und Innovation: "Wir müssen die Innovationskette ausbauen – von der Grundlagenforschung bis hin zum Businessmodell", so Fischler.

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