Schmalz: "Als weißer Europäer ist man hier Exot"
MOUNT HAGEN, TAMSWEG. Seit rund einem Monat ist Julius Schmalz aus Tamsweg in Papua Neuguinea, wo er die nächsten zwei Jahre lang als Berater im Bereich der Finanzverwaltung/soziale Dienste Entwicklungshilfe leisten wird. "Ich habe bereits so viel erlebt und gesehen, dass es für drei Monate reicht. Meine Familie fehlt mir schon sehr", berichtet Schmalz und erzählt weiter, wie es ihm ergeht: "Nach der Ankunft hatten wir einige Tage, um in die völlig fremde Kultur einzutauchen und die lokale Sprache 'Tok Pisin' zu verbessern. Dann reisten wir weiter in die verschiedenen Einsatzgebiete. Ich bin hier in Mount Hagen im Hochland, wo ich für die Erzdiözese beratend tätig sein soll. Mein erster Schwerpunkt liegt in der Schulverwaltung. Die Diözese ist für ihre rund 160 Schulen sowohl finanziell als auch organisatorisch verantwortlich."
Freundliche Menschen
"Der erste Eindruck von der Stadt Mount Hagen hat mich ziemlich geschockt. Extrem viele Menschen, viele heruntergekommene Gebäude und noch mehr Schmutz. Extrem aufgefallen ist mir aber die Freundlichkeit der Menschen. Als weißer Europäer ist man hier Exot und wird von jedem gegrüßt – eine interessante Erfahrung. Die Temperaturen in Mount Hagen sind angenehm kühl, die Vegetation üppig. Es regnet derzeit täglich mehrmals, genauso oft gibt es Stromausfälle. Ich kann mich während des Tages problemlos und sicher überall auch alleine bewegen. Im Finstern ist es nicht ratsam, mein Haus, in welchem ich verhältnismäßig luxuriös lebe, zu verlassen. Die Menschen hier leben unter einfachsten Bedingungen und auf engstem Raum. Bereits wenige Minuten vom Zentrum entfernt findet man Strohhütten, die als Behausung dienen", schildert Julius Schmalz das bisher Erlebte.
Der 46-Jährige fährt fort: "Dennoch erscheinen die Menschen nicht unzufrieden, obwohl das Land sehr heruntergewirtschaftet scheint. Ich werde sehen, wie sich meine Arbeit in der Erzdiözese in den kommenden Wochen gestalten wird – teilweise sind schon recht gute Ansätze vorhanden. Ich habe den Eindruck, ohne das omnipräsente Engagement der Kirchen würden es die Menschen hier noch viel schwerer haben", so der Zwischenbericht von Julius Schmalz in die Heimat.
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