50-jähriges Wiedergründungsjubiläum
Wie Mariapfarr zu seiner Schützenkompanie kam
Die Historische Schützenkompanie Mariapfarr feiert heuer ihr 50-jähriges Wiedergründungsjubiläum. Geplant wäre ein großes Fest zu Pfingsten gewesen. Corona-bedingt wurde dieses abgesagt, stattdessen feierte man im September im Kleinen, aber nicht minder würdig.
MARIAPFARR. Die Historische Schützenkompanie Mariapfarr feiert heuer ihr 50-jähriges Wiedergründungsjubiläum. Seit zwei Jahren wurde an einem großen Jubiläumsfest gemeinsam mit dem Kameradschaftsbund Mariapfarr geplant und an der Organisation dessen gefeilt. Dieses große Fest hätte zu Pfingsten 2020 stattfinden sollen, allerdings hat die Corona-Pandemie die Veranstalter zur Absage gezwungen.
Kleines Fest im September
So konnten die Historische Schützenkompanie Mariapfarr, am 20. September, unter den Auflagen der Covid-Verordnung wie betont wird, ein kleines, aber immerhin feines, Jubiläumsfest feiern. Dieses zelebrierten sie mit geladenen Fahnenabordnungen, der Bezirksfahne, begleitet durch eine Abordnung der Himmelschützen Zederhaus, der Fahne der Bürgergarde Mauterndorf und der Fahne Kameradschaftsbund Mariapfarr. Als Ehrengäste waren Schützen-Landeskommandant Franz Meißl, Bezirkskommandant Albert Planitzer, Fahnenmutter Brigitta Schröcker sowie die Ehefrauen, Freundinnen und Witwen von Schützen-Kameraden präsent. Die Festmesse und der Festakt fanden in der Basilika Mariapfarr statt.
Vier Gründungsmitglieder ausgezeichnet
Vier treue Gründungsmitglieder – Peter Schreilechner, Martin Ernst, Paul Moser, und Paul Perner – marschieren noch heute aktiv in der Schützenformation mit. Sie wurden für ihre Treue mit der Anton Wallner Medaille in Gold mit Lorbeerkranz, für 50-jährige aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Erste Erwähnung im Jahr 1772
Die erste urkundliche Erwähnung einer Schützenkompanie in Mariapfarr stammt – so berichten es uns die Mariapfarrer Schützen – aus dem Jahre 1772, als Hieronymus Graf von Colloredol, der Bischof von Gurk, zum Erzbischof von Salzburg gewählt wurde. In den Tagen von 22. bis 25. April des Jahres 1772 übersiedelte er von Gurk nach Salzburg. Am 24. April durchreiste er den Lungau. In Mariapfarr wurden unter den Kommandanten Amerösl und Hofbauer 52 Schützen zum Empfang des Erzbischofs aufgeboten. Sie gaben dem Erzbischof das Ehrengeleit. Die Bevölkerung hatte eine große Anzahl von Pferden und Ochsen bereitzustellen. Ignaz von Kürsinger erwähnt die Schützenkompanie Mariapfarr im Jahre 1846, als er bei einer Fronleichnams Prozession anwesend war. Er schrieb – die Schützenkompanie Mariapfarr zitiert: "Hinter den Trommlern und den Schwegelpfeifern marschierten die rotröckigen Schützen im Paradeschritt, begleitet von einer stattlichen Schützenfahne."
Ortsbrand im Jahr 1854
Schützenformationen waren – so erzählten es uns die Schützen aus Mariapfarr – bereits im Fürsterzbistum Salzburg und auch noch im frühen 19. Jahrhundert vorwiegend für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit zuständig. Beim großen Ortsbrand im September des Jahres 1854 wurde die gesamte Ausrüstung der Schützenkompanie samt den Gewehren von den Flammen verschlungen. Danach wurde es um das Schützenwesen in Mariapfarr ruhig.
Neue Bestrebungen durch Weltkrieg verzögert
In den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts kam laut den Mariapfarrer Schützen der Wunsch auf, wieder eine Schützenformation in Mariapfarr zu gründen. 1935 wurde in Ausschusssitzungen und der Generalversammlung des Kameradschaftsvereines über eine Wiedergründung beraten. Wohl auf Grund der wirtschaftlich schwierigen Zeiten sowie den späteren Wirren des zweiten Weltkrieges, verzögerte sich die Wiedergründung einer Schützenformation weiter.
Wiedergründung am 24. Mai 1970
Auf Initiative von Alois Lankmayer, Thomalwirt in Mariapfarr und damaliger Geschäftsführer des Kameradschaftsvereines, wurde im Jahr 1968 abermals die Wiedergründung einer Schützenformation betrieben. Es folgte laut dem Bericht der Mariapfarrer Schützen ein Spendenaufruf an die Bewohner der vier Pfarrgemeinden von Mariapfarr – Mariapfarr, St. Andrä, Göriach und Weißpriach – zur Wiederbeschaffung der Ausrüstungsteile. 1970, es war am 3. Mai, erfolgte die erste Ausrückung zum Landestrachtenfest nach Salzburg; erst danach, am 24. Mai, fand das Wiedergründungsfest statt – also heuer vor 50 Jahren.
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