374 „Osterfeuer“ sind einfach zu viel

Schön anzuschauen sind sie, die wirklichen Osterfeuer, wenn sie in erst   er Linie dem Brauchtum dienen. Das Heizen zum alleinigen Zweck der Beseitigung von Abfällen war auch heu   er wieder gang und gäbe. Deshalb werden die Definition des Begriffes Oster | Foto: Wolfgang Hojna
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  • Schön anzuschauen sind sie, die wirklichen Osterfeuer, wenn sie in erst er Linie dem Brauchtum dienen. Das Heizen zum alleinigen Zweck der Beseitigung von Abfällen war auch heu er wieder gang und gäbe. Deshalb werden die Definition des Begriffes Oster
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Die Ausnahmeregelung für Brauchtumsfeuer im Rahmen des 2010 novellierten Luftreinhaltegesetzes wurde heuer zu Ostern im Lungau zwar weitgehend eingehalten, jedoch scheuten viele nicht davor zurück, ihre Abfall-Beseitigungs-Feuer offiziell als Osterfeuer zu deklarieren. Das Brauchtum wurde pro Gemeinde durchschnittlich 25 Mal zur gleichen Zeit gelebt.

LUNGAU. Am Karsamstag des letzten Jahres wurde eine extrem hohe Feinstaubbelastung in Tamsweg gemessen – das traurige Resultat einer schier unüberschaubaren Anzahl an Feuerstellen (Osterfeuer, Verbrennen von Gartenabfällen etc.) in Verbindung mit einer ungünstigen Wetterlage. Damals war von 16. September bis 30. April auch noch das Verbrennen biogener Materialien aus land- und forstwirtschaftlichen Flächen erlaubt.

Verbrennen im Freien seit August 2010 generell verboten
Ende August 2010 ist die Novelle des bundesweiten Luftreinhaltegesetzes in Kraft getreten. Seither ist das Verbrennen im Freien generell verboten. Um Osterfeuer weiterhin zu ermöglichen, hat das Land Salzburg 2011 rechtzeitig eine eigene „Brauchtumsfeuer-Verordnung“ erlassen, die beispielsweise auch für Sonnwendfeuer etc. gilt. Diese Verordnung verlangt nach einem Sicherheitsbeauftragten, der der bereits zuvor bestehenden Verpflichtung, das jeweilige Osterfeuer der örtlich zuständigen Feuerwehr zu melden, nachkommen muss. Neben einer Reihe von Auflagen und Pflichten ist dezidiert erwähnt, dass Feuer, die vorwiegend dem Abbrennen von Gartenabfällen dienen, nicht als Brauchtumsfeuer angesehen werden, deshalb auch nicht erlaubt sind. Nichtsdes-totrotz hat es diesen Missbrauch der Tradition auch heuer wieder in erheblichem Maß gegeben.

Ende der Schein-Osterfeuer durch schärfere Auflagen
Aufgabe bis nächstes Jahr sei es, so die Abteilung für Umweltschutz an der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg, die genaue Definition eines Osterfeuers nachzujustieren und den Spielraum einzuschränken, damit die Zahl der Feuer auf ein gesundes Maß reduziert werden könne und das Verbrennen der sogenannten „Frattenhaufen“ aufhöre. Laut BH Tamsweg wurden im Lungau dieses Jahr ganze 374 Feuer als Osterfeuer bei den örtlich zuständigen Feuerwehren angemeldet, was vor allem wegen der vielen Schein-Osterfeuer einen enormen Aufwand für die Zuständigen bedeutete.

Karwoche weitgehend rauchfrei
Positiv sei, wenngleich vieles in Hausgärten in Rauch aufgegangen ist, dennoch die gestiegene Meldemoral. Schließlich waren Osterfeuer auch in den vergangenen Jahren offiziell bekannt zu geben. Durchaus positiv erkennbar gewesen sei heuer auch, dass die Karwoche nicht derart belastet war, wie noch in den vergangenen Jahren, sondern dass sich das Abbrennen auf den Karsamstag, wo es ausschließlich erlaubt ist, konzentrierte.

Spitzenwert heuer bei ca. 140 µg Feinstaub pro Kubikmeter Luft
Praktisch kein Müll, wie Sperrmüll, Plastik etc., sei heutzutage mehr in Osterfeuern zu finden, heißt es aus der Umweltschutzabteilung. Der Karsamstag 2011 weist bei der Feinstaubbelastung in Tamsweg einen Tagesmittelwert von rund 57 µg pro Kubikmeter Luft auf, was über dem Grenzwert liegt und das Fünffache des Normalwertes beträgt. Als Spitzenwert wurden bis zu 140 µg Feinstaub pro Kubikmeter gemessen. Nach den extremen Werten des Vorjahres nähern sich die Zahlen heuer, unter anderem aufgrund der günstigen Wetterlage, wieder an vergleichbare Werte aus 2009 an.

Zehn Strafverfahren wegen grober Verstöße
Vertreter der Bezirkshauptmannschaft, der Berg- und Naturwacht sowie die Polizei war im gesamten Bezirksgebiet unterwegs um zu kontrollieren. Mancherorts wurden verbotene Materialien entfernt. Im Rahmen der Kontrolltätigkeit kam es zu rund zehn Anzeigen wegen grober Verstöße gegen Luftreinhaltegesetz, Brauchtumsverordnung oder feuerpolizeilicher Bestimmungen. In diesen Fällen werden Strafverfahren ein geleitet.

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