„Das SPZ ist nicht barrierefrei!“
Seit gut zwei Jahren kämpfen Elternvertreter in St. Johann um bessere Rahmenbedingungen im SPZ.
ST. JOHANN (ar). Die Stadtgemeinde St. Johann hat im kommenden Jahr viel vor in Sachen Schulsanierungen. So werden sowohl die Polytechnische Schule samt Turnhalle mit einer Sanierung als auch die Volksschule am Dom mit neuen Fenstern bedacht. „Alles gut und schön“, reagiert der Elternsprecher der 1ASO-Klasse des Sonderpädagogischen Zentrums in St. Johann, Anton Zirnitzer, auf zahlreiche Berichte darüber in den Medien, „aber wo bleibt das SPZ? Seit Jahrzehnten wurden außer kleinen Maßnahmen kaum bauliche Verbesserungen durchgeführt. Die oft stark körperlich beeinträchtigten SPZ-Schüler sind auf zwei Stockwerken verteilt, obwohl das Gebäude alles andere als barrierefrei ist. Schüler werden mangels Räumlichkeiten teilweise auf der Sitzecke am Gang in Einzelförderungen oder in der Teeküche unterrichtet“, so der Vater eines elfjährigen Buben mit Entwicklungsverzögerung. Der Schwarzacher sieht eine großen Lösung als möglichen Vorschlag: „Vor Jahren hat sich eine Maturaklasse im Rahmen einer Projektarbeit dieses Themas angenommen und passend für ein Gemeindegrundstück in der Nähe der Plankenau einen SPZ-Neubau geplant“, weiß der engagierte Vater und fordert grundsätzlich Bereitschaft seitens der Gemeinde.
Diese Bereitschaft signalisiert St. Johanns Bürgermeister Günther Mitterer. „Uns ist das Problem natürlich bekannt und wir haben baulich auch immer wieder in das SPZ investiert. Grundsätzlich ist das Thema aber ein anderes“, zeigt sich Mitterer gesprächsbereit. „Die hohe Führung muss sich endlich einig werden, wie diese Schule geführt werden soll. Will man mehr auf Integration setzen, oder doch speziell auf das Schulmodell Sonderpädagogisches Zentrum. Das macht einen großen Unterschied“, spielt Mitterer den Ball weiter in Richtung Büro des Bezirksschulrates Andreas Egger.
„Sonderschule“ außer Frage
Für den Bezirksschulrat steht die Notwendigkeit der Sonderschule außer Frage. „Obwohl man im Bundesland Salzburg und im Bezirk St. Johann grundsätzlich auf Integration setzt, gibt es doch viele Kinder, für die die Schulform der Sonderschule bessere Bildungschancen bietet.
So etwa bei Notwendigkeit basaler Individualförderungen im Unterricht für schwerst- und mehrfachbehinderte Kinder oder für Kinder mit hohen Defiziten im sozial-emotionalen Bereich“, erläutert Andreas Egger, für den das Thema nicht neu ist. „Bauliche Maßnahmen am SPZ sind notwendig, doch nicht nur Angelegenheit der Stadtgemeinde St. Johann, sondern auch der Sprengelgemeinden“, so der Pädagoge, denn das Einzugsgebiet verlaufe von den Sonnenterrassengemeinden bis hinein nach Kleinarl.
Die Direktorin der Schule, Elisabeth Obermoser-Kemetinger, sieht sich diesbezüglich zu keiner Stellungnahme befugt. Stand der Dinge ist, dass sich St. Johann bereit erklärt, für das SPZ ein Ansuchen für das Schulbauprogramm 2013 zu stellen. Eine wirklich schnelle Lösung ist also eher nicht zu erwarten.
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