„Frischer Wind“ im Krankenhaus

TAMSWEG. Nachdem am 1. Februar Dr. Vaclav Ruzicka seinen Dienst als neuer Primararzt und Ärztlicher Direktor angetreten hat, ist die kollegiale Führung des Krankenhauses (KH) Tamsweg mit Verwaltungsdirektorin Andrea Schindler-Perner und Pflegedirektorin Brigitte Herzog wieder komplett. Das Bezirksblatt Lungau stellt „den Neuen“ im Interview vor.
Bezirksblätter: Ein Wort zu Ihrer Person. Wie lange sind Sie schon hier, wo kommen Sie her,...
RUZICKA: „Ich bin 52 Jahre alt, verheiratet und habe eine zehn Monate alte Tochter. Geboren wurde ich in Prag, wo ich 1988 Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie an der Universitätsklinik wurde. Im gleichen Jahr kam ich nach Österreich. Ich bin Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie und habe auch meine Ausbildung zum Facharzt für Sportorthopädie beendet (Betreuung von Sportlern). Seit einem Jahr bin ich diplomierter Schmerztherapeut. Zusätzlich dazu habe ich einige Management-Ausbildungen absolviert (MBA, zertifizierter Risikomanager, Qualitätsmanager). An der Schwerpunkt-Unfallchirurgie in Bruck a. d. Mur habe ich elf Jahre eine Station mit 30 Betten geleitet. Zuletzt war ich verantwortlich für die Ambulanz, die Station für konservative Orthopädie und das national sowie international bekannte Team für Hüftchirurgie am LKH Stolzalpe, bevor mich der Weg nach Tamsweg führte.“
Bezirksblätter: Was reizt Sie gerade am KH Tamsweg?
RUZICKA: „Ich möchte aus dem Haus etwas machen. Ich habe klare Vorstellungen und Ideen, die ich umsetzen und verwirklichen möchte. Fachliche und menschliche Akzente zu setzen ist mein Ziel.“
Bezirksblätter: Welche Angebote wollen Sie im KH Tamsweg forcieren?
RUZICKA: „Neben der Unfallchirurgie soll im KH Tamsweg zukünftig die orthopädische Standard-Versorgung gewährleistet werden. Dazu zählt die konservative Behandlung von Gelenks- und Wirbelsäulenbeschwerden (Arthrose, Bandscheibenprobleme etc.), die Behandlung von chronischen Schmerzen (sprich Schmerztherapie) sowie die operative Behandlung von Patienten mit Abnützungen (Gelenksspiegelungen, künstliche Gelenke usw.) und andere orthopädische Operationen. All das soll zukünftig nach den modernsten internationalen Standards in Tamsweg möglich sein. Nach telefonischer Terminvereinbarung stehe ich den Patienten kostenlos in meiner Chefambulanz im KH Tamsweg zur Verfügung. Ich will aus der Unfallchirurgie und dem KH Tamsweg ein modernes und innovatives Krankenhaus machen.“
Bezirksblätter: Wird es für die ärztliche Kollegenschaft Veränderungen geben?
RUZICKA: „Es wird neben den fachlichen Schwerpunkten auch organisatorische Veränderungen geben. Dabei möchte ich auf die Kenntnisse meiner Managementausbildung zurückgreifen. Zum einen beabsichtige ich die externe Zusammenarbeit und die intensive Kooperation mit dem niedergelassenen Bereich im Lungau (Hausärzte, Fachärzte) sowie mit dem orthopädischen Zentrum Stolzalpe, der Uni-Klinik Salzburg und auch mit dem Krankenhaus in Spittal/Drau und Schwarzach zu forcieren. Ich möchte einen regelmäßigen runden Tisch mit den hiesigen Hausärzten einführen, der erstmals Anfang März einberufen werden soll. Bei diesen regelmäßigen Treffen sollen die Erwartungshaltungen abgeglichen und die Zusammenarbeit optimiert werden, um eine Win-Win-Situation herzustellen, von der die Patienten profitieren“
Bezirksblätter: Werden die Patienten Veränderungen spüren?
RUZICKA: „Es wird qualitative Verbesserungen geben. Ich habe mich intensiv mit Risikomanagement, sprich Patientensicherheit, auseinandergesetzt. In Tamsweg gibt es, was das betrifft, noch Nachholbedarf. Ich will das Haus an die internationalen Standards einer Top-Klinik heranbringen. Das wird unter anderem durch gewissenhafte Checklisten, etwa vor Operationen, erfolgen. Ein einfaches Beispiel hierfür: Mehrfache Sicherstellung und Überprüfung, dass der richtige operative Eingriff tatsächlich am richtigen Patienten erfolgt. Schlampigkeitsfehler sollen ausgeschlossen werden.
Hinsichtlich Qualität möchte ich mit der Kollegenschaft die Organisation und Arbeitsabläufe verbessern und diese effizienter gestalten. Ich erwarte mir dadurch, dass einige bürokratische Hürden durch ausgefeilte standardisierte Maßnahmen vereinfacht werden und wir dadurch mehr Zeit für unsere Patienten haben.
Darüber hinaus sind wir gerade dabei, ein Konzept hinsichtlich sportmedizinischer Betreuung zu erstellen.“
Bezirksblätter: Wann, schätzen Sie, wird sich der Erfolg Ihrer Vorhaben einstellen?
RUZICKA: „Erfolg passiert schrittweise. In ein bis zwei Jahren sollen merkliche Veränderungen spürbar sein. Sie sind herzlich eingeladen, in einem halben Jahr mit mir wieder ein Gespräch zu führen und zu evaluieren, was bereits eingetreten ist.“

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