In diesem Haus wird nun künstlersich gewerkelt
TAMSWEG. "Ab und zu dürfen auch Politiker von einem Erfolg und einem Fortschritt reden. Heute dürfen das Bürgermeister Georg Gappmayer von der Marktgemeinde Tamsweg und ich als Kulturlandesrat des Landes Salzburg", so Kulturreferent Landesrat Heinrich Schellhorn heute, Freitag, 22. Mai, anlässlich der Eröffnung des Kulturhauses "die künstlerei" in Tamsweg.
Das neue Kulturhaus heißt mit vollem Namen "die künstlerei, Haus für Kunst, Kultur & Kommunikation". Das urkundlich erstmals 1464 erwähnte Hatheyerhaus wurde schon in den vergangenen Jahren durch den Eigentümer Pro Juventute als Lungauer Sozialzentrum restauriert. Nach der Übersiedlung des Sozialzentrums ergriffen das Land Salzburg, die Gemeinde Tamsweg und die Lungauer Kulturvereinigung die Chance, das Gebäude für die zeitgenössische Lungauer Kultur zu nutzen.
Sechs Werkräume
Nach der bereits erfolgten Adaptierung durch die Lungauer Kulturvereinigung bietet das neue Kulturzentrum sechs Werkräume, die unter anderem für Theater, Bildende Kunst, Radio und Ton, Film und TV sowie als Musiklabor genutzt werden können. Zudem gibt es zwei Büros für Verwaltung und Kartenverkauf, einen Kommunikationsraum für bis zu 35 Personen, barrierefreie Zugänge und Sanitäreinrichtungen im Erdgeschoß, eine Mediathek, ein Theaterlager mit Schneiderei und ein Lager. Das Haus ist umgeben von einem kleinen Garten und einem großzügigen Vorplatz, der im Sommer für Veranstaltungen genutzt werden kann.
Für Veranstaltungen mit mehr Publikum stehen der Kulturvereinigung der schon bisher genutzte Saal 1 im Tamsweger Schloss Kuenburg zur Verfügung, oder es werden Veranstaltungen in geeigneten Lokalitäten, von Gemeindesälen bis zu Bauernhöfen, im ganzen Lungau durchgeführt.
Gappmayer: In Summe mehr Lebensqualität
Georg Gappmayer, Bürgermeister der Marktgemeinde Tamsweg, wertete positiv, dass es gelungen sei, der Lungauer Kulturvereinigung endlich gute Möglichkeiten für Workshops, kleinere Veranstaltungen, Werkräume und Verwaltung zur Verfügung zu stellen. Insbesondere die Kombination mit dem Saal 1 im Schloss Kuenburg für größere Veranstaltungen sei attraktiv und für den Lungau eine zukunftstaugliche Lösung. Gappmayer berichtete, dass die Gemeinde Tamsweg sich an den Kosten der Neu-Adaptierung des Schlosses Kuenburg beteilige und die Förderung für die Kulturvereinigung auf 15.000 Euro erhöht habe. Gappmayer: "Wir tun das gerne, weil wir uns als Lungauer dem Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne stellen. Wir schätzen unsere Traditionen und wollen ebenso bei zeitgenössischer Kultur dabei sein. Letztlich geht es um eine noch höhere Lebensqualität für die Lungauerinnen und Lungauer. Dazu braucht es ein vielfältiges kulturelles Angebot."
Schellhorn: Land finanziert Miete
Kulturreferent Heinrich Schellhorn zeigte sich erfreut, dass das Land einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung des Kulturhauses leisten könne: "Das Land hat die Förderung der Lungauer Kulturvereinigung um 27.000 Euro erhöht. Mit dieser höheren Förderung können die Mietkosten für die künstlerei bezahlt werden. Das ist auch schon für das Jahr 2016 so fixiert und wird auch in den darauf folgenden Jahren mindestens so bleiben. Wir konnten auch noch mit 13.000 Euro einmalig die Einrichtung des neuen Zentrums fördern." Grundsätzlich betonte der Kulturreferent, dass das Kulturzentrum für den Lungau dem Regierungsprogramm und seinen kulturpolitischen Schwerpunktsetzungen voll entspreche. "Es ist unser erklärtes Ziel, das zeitgenössische Kulturangebot nicht nur auf den Zentralraum Salzburg zu beschränken. Die Regionen sollen nicht zwangsbeglückt werden, aber Kulturinitiativen in den Regionen schenken wir besondere Aufmerksamkeit, und sie wollen wir besonders fördern. Das neue Kulturzentrum für den Lungau ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg."
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