Schikarte auch für Tourengeher?
Viele Bundesländer bitten Tourengeher zur Kasse. Wird das auch im Pongau bald der Fall sein?
PONGAU (ms). Seit etwa 15 Jahren kämpfen sich abseits der Pisten immer mehr Skibergsteiger dem Gipfel entgegen. In vielen Bundesländern gibt es bereits eine Art Skikarte für Tourengeher, da diese zwar nicht die Lifte, aber den Parkplatz, den maschinell erzeugten Schnee, der immerhin 25 Prozent der Aufwendungen der Liftbetreiber ausmacht, die Toiletten und viele andere Dinge, die von den Lift-Betreibern bereitgestellt werden, benutzen. Auch im Pongau halten sich unter den Tourengehern Gerüchte um das baldige Inkrafttreten einer Karte hartnäckig. Grund genug für das Bezirksblatt, bei den Zuständigen nachzufragen: "Seitens der Ski amadé ist die Tourengeher-Karte aktuell kein Thema. Ob sich die einzelnen Skigebiete dazu Gedanken gemacht haben, kann ich nicht sagen", erklärt Ski amadé Direktor Christoph Eisinger. "Außerdem gibt es viele heikle Aspekte, die hinter der Einführung einer solchen Karte stehen, was alles andere als einfach ist," erklärt Eisinger.
Auch die Alpendorf Bergbahnen, allen voran Wolfgang Hettegger, sehen in der aktuellen Situation kein Problem: "Wir haben in St. Johann eine gute Lösung und zwar den Hahnbaumlift, der eine ausgewiesene Route für Tourengeher bietet. Ein ungefährdeter Aufstieg, sowie ein Freihalten einer Piste am Abend, regelt bei uns das reibungslose Zusammenleben der Wintersportler." Auch in Großarl gibt es keinen Anlass für die Karte. "Natürlich hoffen wir aber, dass die Tourengeher auch unsere Kunden werden, wenn sie die Skiberge benutzen und an anderen Tagen mit der Familie nach Großarl zum Skifahren kommen," schildert Josef Gruber. Auch Ernst Brandstätter, Geschäftsführer der Bergbahnen Flachau, hält dem Klatsch und Tratsch um die Karte für Skibergsteiger in Flachau dagegen: "Obwohl es viele Tourengeher bei uns gibt, war diese Karte in Flachau nie ein Thema. Auch würde sich mit dem Verkauf einer solchen Karte eine Haftungsfrage aufwerfen. Und die Haftung der Skibergsteiger zu übernehmen, macht für die Bergbahnen Flachau keinen Sinn." Der gemeinsame Appell der Liftbetreiber ist jedoch, sich an ihre Regeln zu halten und den reibungslosen Ablauf des Skibetriebes in der Region nicht zu gefährden.
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