Sperrstunde verkommt zum Privatduell
Die Fehde zwischen Ortschef Günther Mitterer und Unternehmer Herbert Viehhauser hat einen neuen Höhepunkt erreicht.
ST. JOHANN (hrib). Zum Herbstausklang wurde es verhältnismäßig ruhig im St. Johanner Nachtleben. Das hat sich seit vergangener Woche geändert – ein Gemeinderatsbeschluss zwingt den St. Johanner Gastwirt Herbert Viehhauser, die Sperrstunde in seiner Diskothek High5 auf ein Uhr morgens vorzuverlegen.
Der neueste Beschluss ist ein weiterer Bestandteil der Privatfehde, die sich Bürgermeister Günther Mitterer und der Unternehmer seit Eröffnung des High5 im April liefern. "Der Club hätte an diesem Standort nie eine Gewerbekonzession erhalten dürfen", wettert Mitterer. Aus diesem Grund beantragte der Ortschef bereits in der Vergangenheit eine Sperrstundenvorverlegung für die Lokalität.
"Bezirkshauptmannschaft und Polizei sind wiederholt wegen strafbarer Handlungen in und um das High5 an mich herangetreten. Ich musste handeln", erklärt Mitterer. Auf Anfrage bei der Polizeipressestelle Salzburg war von einer Steigerung der Vorfälle zu hören. Gravierende Straftaten ähnlich wie bei der Disco Fledermaus im Jahr 2011 liegen aber nicht vor.
"Fühle mich verfolgt"
Widerstand gegen den Sperrstunden-Bescheid regt sich erwartungsgemäß bei Viehhauser: "Ich verstehe nicht, warum sie es nur auf mich abgesehen haben. Vorfälle gibt es in der ganzen Stadt, dann müssten sie alle Lokale zusperren."
Aus diesem Grund ist der Gastronom auch davon überzeugt, dass der Beschluss des Gemeinderats vor dem Landesgericht nicht halten wird. "Das wäre eine Wettbewerbsverzerrung", behauptet Viehhauser, der alle rechtlichen Schritte ergreifen möchte. "Die wollen mich fertigmachen, aber notfalls gehe ich bis vor den Verwaltungsgerichtshof."
Info der Polizeipressestelle Salzburg:
"Es hat schon eine Steigerung der Vorfälle im Umkreis des High5 gegeben, insgesamt war aber nichts Gravierendes dabei."
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