Abgeschieden, aber integrativ

BISCHOFSHOFEN/PFARRWERFEN/PÖHAM (pjw). Vom 18. Juli bis 5. August findet wieder das weithin bekannte integrative Feriencamp Pongau für Kinder mit und ohne Behinderung statt. Diesesmal jedoch nicht wie gewohnt in der Moßhammerhauptschule in Bischofshofen, sondern in der Volksschule Pöham (auf dem Verwaltungsgebiet der Gemeinde Pfarrwerfen). „Ich bin enttäuscht, dass das Camp heuer nicht mehr in Bischofshofen stattfinden kann, denn eigentlich müsste eine ‚Stadt mit Schwung‘ stolz sein, so ein gesellschaftspolitisch wertiges Projekt präsentieren zu können“, bedauert Sabine Seidl, die sich im Stich gelassen fühlende Hauptorganisatorin und Initiatorin des Projektes, das acht Jahre lang in Pongaus zweitgrößter Stadt, die im Bezirk sehr zentral liegt, beheimatet war.

Nächstes Jahr vielleicht wieder in Bischofshofen?
Der Grund, warum das Feriencamp Pongau heuer nicht wie von Seidl vorgesehen in der Moßhammerhauptschule in Bischofshofen stattfinden kann, ist laut Bgm. Jakob Rohrmoser, dass dort in den Ferienmonaten (Juli/August/September) der Turnsaal saniert werden muss. Rund 150.000 Euro investiert die Stadtgemeinde in diese Maßnahmen. Rohrmoser schließt jedoch keineswegs aus, dass das Camp im kommenden Jahr wieder in Bischofshofen stattfinden kann. „Ich begrüße diese Camps. Die Eltern werden in den Ferienwochen entlastet, die Kinder lernen gegenseitig voneinander“, betont das Stadtoberhaupt.

Kostensteigerung (1.000 Euro) durch längere Transportwege
Nichts desto trotz: Heuer in Pöham sieht sich Seidl mit einem höherem Kostenaufwand und mehr Schwierigkeiten in der Durchführung konfrontiert. Vor allem die Transportwege werden durch Pöhams Abgeschiedenheit länger, der Zubringer- und Rücktransport der Kinder, die Essensanlieferung usw. werden komplizierter. Darüber hinaus sind Fußwege, beispielsweise ins Schwimmbad Bischofshofen, zum Heliboard Knauss oder zum Minigolfplatz nicht mehr möglich. Dafür benötigt man nun motorisierte Fortbewegungsmittel. Unterm Strich klettern die Projektkosten um geschätzte sechs Prozent (plus 1.000 Euro) auf 18.000 Euro nach oben.

Finanziert wird das integrative Feriencamp übrigens vom Familienreferat bzw. der Lebenshilfe des Landes Salzburg, den Heimatgemeinden, aus denen die teilnehmenden behinderten Kinder kommen, privaten Sponsoren und den Elternbeiträgen aller Teilnehmer.

Herbergssuche im urbanen Zentrum scheiterte trotz Helfern
Wochenlang hat Sabine Seidl versucht nach Alternativen zur Moßhammerhauptschule zu suchen. „An dieser Stelle möchte ich mich bei Vizebgm. Hansjörg Obinger bedanken, der versucht hat mir bei der Herbergssuche unter die Arme zu greifen“, möchte Seidl betonen. Eine Möglichkeit wären mitunter die von Pfarrer Johann Steinwender zur Verfügung gestellten Örtlichkeiten im Pfarrzentrum Mitterberghütten gewesen. Diese disqualifizierten sich leider aufgrund der zu kleinen und zu eng gestalteten Räumlichkeiten.

Am Ende war es Bgm. Simon Illmer (Pöham liegt sowohl auf Pfarrwerfener als auch auf Bischofshofener Gemeindegebiet), der die Herbergssuche des Feriencamps Pongau beendete, indem er die besagte Volksschule bereitstellte. Auch an diesem Standort sind Sanierungsarbeiten geplant. Diese werden an die Feriencamp-Zeiten angepasst. „Ich kenne die Camps von Sabine Seidl und schätze die dortige Arbeit sehr“, erklärt Illmer und unterstreicht: „Wenn man jemandem helfen kann, dann soll man das tun.“

Die Philosophie: Schaffen alternativer Wertigkeiten
Auch das Feriencamp will helfen, nämlich die Aufgaben des alltäglichen Zusammenlebens zu verbessern und zu erleichtern! Die Philosphie des integrativen Feriencamps Pongau ist mitunter die Schaffung von alternativen Wertigkeiten zu jenen in der vorherrschenden Leistungsgesellschaft. Die Vermittlung von sozialer Kompetenz, sowohl an Kinder mit, als auch an jene ohne Behinderung ist ein wesentlicher Inhalt in den drei erlebnisreichen Wochen. Rund fünfzig Kinder (davon 15 mit Behinderung), betreut von 18 Mitarbeitern, werden an den Aktivitäten, angefangen von Ritter- bis hin zu Tanzworkshops teilnehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch freie Plätze vorhanden.

Anmeldung & Info
Sabine Seidl
E-Mail: seidl.sabine@sbg.at
Internet: integrativesferiencamp.jimdo.com
Tel. 0664/4483723

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