Halber Geisterort, ganzer „Grenzfall“
Obertauern – im Sommer ausgestorben, im Winter eine Metropole – ein Ort der Extreme.
TWENG/UNTERTAUERN/OBERTAUERN (pjw). Zwar ist Obertauern keine Gemeinde, dafür ein Ort, dessen Einwohnerzahl sich im Winter vervielfacht und wo das einzige Konzert der legendären Beatles in Österreich stattgefunden hat.
Zehnmal mehr Gästebetten als Einwohner
Das Skigebiet auf 1.738 Meter am Radstädter Tauernpass teilen sich gleich zwei Gemeinden – Tweng und Untertauern, und somit auch zwei Bezirke – Lungau und Pongau. Die Bezirksgrenze verläuft auf der Passhöhe. Der Schnee – das „weiße Gold“ – war bisher Garant dafür, dass die beiden Kommunen die reichsten Salzburger Gemeinden sind. Sowohl Tweng (ca. 490 Einwohner) als auch Untertauern (ca. 490 Ew.) zählen fast um zehn Mal mehr Gästebetten als Einwohner. In der Saison 2010/2011 verzeichnet Obertauern 950.000 Nächtigungen.
Das Nightlife ist auf Lungauer Seite mehr ausgeprägt
Obertauern ist beiderseits der Passhöhe wintertouristisch dicht verbaut und erschlossen. Die Nachtlokalszene hat sich auf Lungauer Seite stärker entwickelt, wofür es, laut Aussendung des Landes Salzburg, keine wirkliche Erklärung gibt.
Obertauerns Aufstieg zum Wintersportort begann mit dem Bau der ersten Liftanlagen, von 1948 bis 1960. Damals mussten die Pisten noch von den Skiläufern getreten, d.h. gebrettelt, werden. Nach und nach folgten die Trinkwasser- und Stromversorgung, 1962 erhielt der Ort offiziell den Namen Obertauern und verfügt heute sogar über eine eigene Postleitzahl.
1965 spielten die Beatles im Hotel Marietta eine Gig
1965 kamen mit den „Beatles“ die berühmtesten Gäste in den aufstrebenden Wintersportort, um Filmaufnahmen für einen Teil des Films „Help“ zu machen. Die Band gab im Hotel Marietta ihren ersten und einzigen Auftritt auf österreichischem Boden.
Ein „Ort der Extreme“ ist Obertauern in jeder Hinsicht. Bereits Anfang Dezember 2011 wurde er als „Grenzfall“ in der gleichnamigen Serie des Salzburger Landespressebüros auf www.salzburg.at vorgestellt.
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