So steht's um den Lungauer Arbeitsmarkt
Besonders im langfristigen Vergleich zeigt der Lungau beim Arbeitsmarkt eine erfreuliche Stabilität, wie die Arbeiterkammer Salzburg mitteilt. „Besonders positiv ist, dass der produzierende Sektor gegen den allgemeinen Trend wächst“, betont AK-Präsident Siegfried Pichler. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigung zwar nur mäßig angestiegen, dafür ist die Zunahme der Arbeitslosigkeit gering geblieben.
Zwischen Juli 2012 und Juli 2013 sind im Lungau 65 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden, das ist ein Zuwachs von einem Prozent. Damit liegt der Bezirk vor der Stadt Salzburg (minus 0,2 Prozent) und dem Pongau (minus 0,4 Prozent). Die meisten Arbeitsplätze entstanden im Baubereich (plus 35); wirtschaftliche Dienste (plus 29) und Tourismus (plus 20) konnten leicht zulegen.
Gering wachsende Arbeitslosigkeit
Bei der Zunahme der Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2013 steht der Lungau gut da: Sie beträgt 5,5 Prozent gegenüber dem Jahr davor, das ist hinter dem Pinzgau mit 5,3 Prozent der zweitniedrigste Wert unter den Bezirken. Im gesamten Bundesland beträgt er 10,2 Prozent.
Die Zunahme der Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2013 beträgt gegenüber dem Jahr davor 0,3 Prozentpunkte. Damit liegt der Lungau gemeinsam mit dem Tennengau hinter dem Pinzgau (0,2 Prozentpunkte). Im gesamten Bundesland macht die Zunahme 0,4 Prozentpunkte aus. 2013 waren im Jahresschnitt 573 Personen arbeitslos, das sind um 30 mehr als im Jahresschnitt 2012.
Auch der Vergleich der aktuellen Zahlen vom März 2014 mit Vergleichsmonat des Vorjahrs zeigt, dass der Zuwachs an Arbeitslosigkeit mit 5,1 Prozent (oder 28 Personen) niedrig ist – im Tennengau beträgt er 14,8 Prozent und im Pongau 24,0 Prozent.
Wachsende Produktion
In der längerfristigen Betrachtung hat sich der Lungau erfreulich und gegen den Trend entwickelt. Zwischen 2008 und 2013 sind 443 neue Arbeitsplätze entstanden, das ist ein Plus von 6,9 Prozent. Damit liegt der Bezirk deutlich über der Entwicklung im Landesschnitt von 4,4 Prozent und klar an der Spitze der Salzburger Bezirke (Pongau plus 5,8 Prozent, Pinzgau plus 4,2 Prozent, Stadt Salzburg plus 4,1 Prozent, Flachgau plus 4,0 Prozent, der Tennengau ist mit plus 2,5 Prozent das Schlusslicht).
„Besonders positiv ist zu bewerten, dass im Lungau der produzierende Bereich gewachsen ist, während er in allen anderen Bezirken an Bedeutung verloren hat oder bestenfalls stagniert“, betont Pichler. Seit 2008 sind in der Produktion 177 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden, das ist ein Plus von 15,4 Prozent.
Gut entwickelt hat sich in diesem Zeitraum auch der Tourismus mit 114 Arbeitsplätzen (plus 18,5 Prozent), und der Bau mit 145 Stellen (plus 16,3 Prozent).
Einkommen
Es sei eine altbekannte Tatsache, dass bei den Einkommen der Pass Lueg das Land Salzburg in den eher industrielleren Norden und die eher touristischen Bezirke im Innergebirg teilt.
Unter den Salzburger Bezirken liegt der Lungau an vierter Stelle vor dem Pongau und dem Pinzgau mit einem Durchschnitts-Nettoeinkommen von 1.284 Euro (14x/Jahr). Rechnet man nur die ganzjährig Vollbeschäftigten, bleibt es bei Platz vier mit einem Nettoeinkommen von 1.866 Euro (Zahlen der Lohnsteuerstatistik 2012). Das Durchschnittseinkommen im ganzen Land Salzburg betrug 1.380 Euro, bei den ganzjährig Vollbeschäftigten bei 2.013 Euro.
Allerdings konnte sich der Lungau 2012 über den stärksten Einkommenszuwachs von 3,9 Prozent (Landesschnitt: 2,3 Prozent) freuen. Dieser bewahrte ihn auch vor dem Reallohnverlust, den die Inflation von 2,4 Prozent mit Ausnahme des Flachgaus den anderen Bezirken bescherte.
170.000 Euro für den Lungau
Die Tätigkeit der AK Bezirksstelle Lungau hat den Beschäftigten im Vorjahr knapp 170.000 Euro gebracht: 43.600 Euro an nicht bezahlten Ansprüchen wurden durch Interventionen bei den Arbeitgebern erwirkt, vor dem Arbeits- und Sozialgericht wurden 25.700 Euro mit dem kostenlosen Rechtsschutz erstritten, und 100.400 Euro brachte die Aktion Steuerlöscher an zu viel bezahlter Lohnsteuer zurück.
In der Bezirksstelle wurden 2013 rund 3.200 persönliche und telefonische Beratungen durchgeführt. Im ersten Quartal dieses Jahres sind es knapp 800.
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