Sanierung Schloß Kuenburg gut im Zeitplan
Über den Baufortschritt der Renovierung des Tamsweger Stadtschlosses informierte Bürgermeister Georg Gappmayer mit Planer Alois Lankmayer und Baumeister Lambert Krist.
Bei dem Termin konnten sich Pressevertreter sowie zukünftige Nutzer über den Stand der Dinge überzeugen bzw. Details der bisherigen Bauarbeiten kennenlernen. Wie Bgm Gappmayer ausführte, ist die Sanierung ein "Leuchtturmprojekt". Die Finanzierung wurde nur durch die "Jubiläumsspende" des Landes Salzburg anläßlich 2016-200 Jahre bei Österreich möglich. Bei der Auftragsvergabe konnten sich heimische Firmen durchsetzen, nur ganz spezielle Aufgaben, wie etwa der Restaurator, kommen von auswärts. Aktuell sind rund 35 Personen am Bau beschäftigt, bei weiteren Abschnitten wird sich die Zahl eklatant erhöhen.
Ziel ist die Fertigstellung im Herbst 2017. Der Bau ist schon durchaus weit vorangeschritten, wie man sich an diesem Vormittag überzeugen konnte.
Lift
Zur Überraschung aller ist z.B. im November 2016 der Liftschacht schon fertig, der im Inneren des altehrwürdigen Gebäudes unter Berücksichtigung von Denkmalschutz und Statik errichtet wurde. Dabei mussten 2 Gewölbe und 2 Holzgeschoß-Decken durchbrochen werden, wie Lambert Krist berichtete. Außerdem standen einige Holz- und ein Eisenträger im Weg. Diese wurden abgefangen. Der Liftschacht war und ist durch die sorgfältige Vorgehensweise kein Problem für die Statik des Hauses. Ein Lift Außen hätte nur bis ins Obergeschoß geführt.
Böden werden saniert
Im Erdgeschoß sowie in den Prunkräumen des Obergeschoßes ist der Baufortschritt überall erkennbar. Wände wurden im Sockelbereich abgeschlagen, Böden entfernt und wieder neu aufgebaut. Im Erdgeschoß - das Gebäude ist zum Großteil nicht unterkellert - wurde Wert auf das Trockenlegen und das Verhindern von Feichtigkeit in Zukunft gelegt. So wurde der Boden entfernt, mit Glasschaum-Steinen aufgefüllt und ein Betonboden darübergelegt. Der Sockelbereich wurde abgeschlagen. Durch mehrere Maßnahmen soll Kohäsionsnässe in Zukunft so weit wie möglich verhindert werden. Im Sockelbereich soll offene Dampfdiffusion ermöglicht werden.
Die Heizung ist weiterhin im Betrieb, um das Austrocknen zu forcieren.
Historischer Wandaufbau
An den Wänden wurden über die Jahrhunderte hinweg bis zu 15 Schichten an Putz und Farbe aufgetragen. Diese werden in Abstimmung mit dem Denkmalschutz soweit abgetragen, bis eine "Materialehrlichkeit" erreicht wird. Im Gebäude ist auch zu sehen, wie Zwischenwände im Laufe der Zeit errichtet und wieder entfernt wurden. In Zukunft werden alle Wände einen authentischen Verputz und Anstrich haben.
Neuer Saal
Im Oberen Stockwerk des Nebentracktes entsteht ein Veranstaltungsaal für rund 100 Personen im Zuschauerraum. Obwohl das historische Ambiente deutlich erkennbar sein wird- so sind Teile das hölzernen Dachstuhles zu sehen - , wird er modernst eingerichtet und auch einen Backstage-Bereich haben.
Erreichbar wird der Saal auch durch eine neu zu errichtende Außentreppe im Parkbereich sein.
Denkmalschutz
Das ganze Projekt wird vom Denkmalschutz begleitet. Wie Planer Lankmayer ausführte, bedeutet das nicht nur eine Rücksichtnahme auf die Optik des Gebäudes Innen wie Außen, sondern auch eine Materialehrlichkeit. Überall im Gebäude wird Altes erhalten und bei den Materialen für Boden, Wand und Decke darauf Wert gelegt, die originalen Materialen zu verwenden. Moderne Materialen aus der Bau-Chemie finden daher so gut wie keine Verwendung. Zu Berücksichtigen ist aber auch der Brandschutz. Alle Verantwortlichen betonten die gute Kooperation mit den entsprechenden Dienststellen.
Archäologie
Insbesondere bei den Arbeiten im Außenbereich kam es zu archäologischen Entdeckungen (Mauern), die dokumentiert wurden.
Außenbereich
Der Park im Westen wird wieder saniert und mit dem großen Park über eine Treppe verbunden. Dabei werden auch Wasser- Ton und Stromversorgung eingebaut werden.
Während im Winter Innen weiter gearbeitet wird, wird im März/April die Außenfassade in Angriff genommen werden. Dabei wird in der Kirchengasse auch die neue Verkehrsregelung (Einbahn) berücksichtigt und ein ebener Vorplatz im Eingangsbereich verwirklicht.
Zukünftige Nutzung:
Unter den zukünftigen Nutzern wird auch das Sozialprojekt "Laube" sein. Ebenfalls bleiben im gebäude die Landjugend, ein Jugendtreff und neu ein Raum für ein "Startup" Büro. In die Prunkräume kommt als Teil des Heimatmuseums eine Lederwasch-Ausstellung Aber auch die bisherigen Nutzer, wie Bücherei. Musikum, und weiter im Dachgeschoß Bürgermusik und Liedertafel, werden das Gebäude in Zukunft nutzen. Das ganze Gebäude wird barrierefrei.
Der Keller wird für die Haustechnik und Lagerräume genutzt werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.