VIDEO Eingetaucht in die Musikgeschichte mit "Toni & friends" im "Rock Café"
VIDEO 20 Jahre Rock Café in Mariapfarr, zehn Jahre "Toni & friends". Die Fanningerwirtsleute Christa und Toni sind Teil der Lungauer Rock 'n' Roll-Geschichte der letzten drei Jahrzehnte. Am Abend des 14. September fand "Toni & friends" zum letzten Mal in der Form statt, wie die Fans es bisher kennen. In Zusammenarbeit mit dem Tamsweger Filmemacher Tom Mayer drehten die Bezirksblätter eine Videoreportage, in der nicht nur Christa und Toni lebhaft erzählen und ein kurzer Konzertmitschnitt zu sehen ist, sondern auch Zeitzeugen der Geschichte des Rock 'n' Roll zu Wort kommen.
MARIAPFARR. Musik- und Kulturinteressierte geben sich dort die Klinke in die Hand – die Rede ist vom Fanningerwirt in Mariapfarr. Christa und Toni Holzer haben zum tradtionellen Gastronomiebetrieb dort im Jahre 1998 ein "Rock Café" eingerichtet, wo am vergangenen Freitagabend die heimischen Bands "JeannyVienna", "odawiaodawos" und "BOYZamLIMIT" die "Hütte rockten".
Ein Stück Zeitgeschichte
Wer das Rock Café betritt, erfährt darüber hinaus ein Stück regionaler Zeitgeschichte. Bei der Gestaltung orientierte sich Toni am großen Vorbild der in internationalen Metropolen vertretenen Hard Rock Cafés, die vor allem wegen ihrer einzigartigen Atmosphäre, die nicht zuletzt durch die von bedeutenden Rockstars zur Verfügung gestellten und dort ausgestellten Exponate, Instrumente und persönlichen Gegenstände zustande kommt, bekannt wurden. Im Rock Café in Fanning gibt es diese Exponate auch – Drumsticks, Gitarren, Fotos und diverse Accessoirs von regionalen Künstlern – teils Leihgaben, teils Geschenke – zieren die Wände.
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Die Rebellion der 1960er/70er
Populär wurde die Rock-Szene im Lungau in jener Zeit, als legendäre Bands und Musiker, wie etwa „Led Zeppelin“, „Deep Purple“ oder „Jimi Hendrix“, internationale Durchbrüche feierten und Festivals wie „Woodstock“ (1969) ein neues Zeitalter der Popkultur einläuteten. Angespornt durch diese Idole, die bis heute als Ikonen für eine rebellische Lebenshaltung stehen, etablierte sich Mitte der Siebziger-Jahre auch in unserem Bezirk eine einschlägige Szene, die sich an den vorwiegend aus den Vereinigten Staaten und England kommenden Größen orientierte. Lungauer Rock-Pioniergruppen, wie „Skull“, „Anexus“ und „Roosters“ gaben dem damaligen Zeitgeist eine Stimme, die über Die E-Gitarre und das Drumset transportiert wurde.
Lungau-Open-Airs in 90ern
Nach einer rockmusikalischen Lungauer Gründerzeit – fast alle Interview-Partner der Bezirksblätter schilderten etwa lebhaft vom "5 Uhr Tee" beim Gambswirt in Tamsweg – erlebte die Begeisterung in den späten Achtzigern, aber hauptsächlich Anfang der Neunziger mit der „Lungau Open Air“-Serie an diversen Schauorten im Lungau – Unternberg, Fanningberg, Moosham,... – ihren Höhepunkt. „Kaum vorstellbar, dass zu den ersten Konzerten Anfang der 90er in Moosham und am Fanningberg knapp 2.000 zahlende Gäste herbeiströmten – unser kleines Lungauer Woodstock“, erinnert sich Toni Holzer. Organisiert wurden diese Gigs von den Musikern und Bands der damaligen Zeit in Eigenregie. Es folgten später Events, wie das Holzfest oder Schrottfest, die von der „Jazz Szene Lungau“, die es heute nicht mehr gibt, veranstaltet wurden; diese setzten die Serie an Rockveranstaltungen im Lungau fort, Gigs am Gelände der Ökopharm (heute Nutropia Pharma) folgten, bis Ende der Neunziger die Begeisterung allmählich schwand und das Publikum ausblieb. Die Szene schien langsam aber sicher einzuschlafen.
2008 kam "Toni & friends"
Im Jahr 2008 initiierten Toni Holzer und seine Frau Christa im Rock Café, das sich bis dahin bereits drei Jahre lang zum Magneten der Szene entwickelt hatte und auf seiner Apfelbaum-Bühne auch Konzerte der "Jazz Szene Lungau" sah, ein Bandsrevival – die Szene erwachte wieder zum Leben. In den Folgejahren resultierte daraus in den Sommermonaten die immer wiederkehrende monatliche Konzertserie „Toni & Friends“ bei der jedesmal unterschiedliche Bands auf der "open stage" für Getränke und eine Mahlzeit kostenlos und bei freiem Eintritt auftreten. „Die Musik und das Lebensgefühl der späten 60er und der 70er lebt weiter!“, freut sich Toni. „Laut, falsch und mit Begeisterung“, so lautet sein Motto seit jeher. Den „Rebellen im Herzen“, Toni, selbst Drummer bei der Lungauer Formation „White Man“, lässt bis zum heutigen Tage die Begeisterung für die Rockmusik nicht mehr los.
"Toni & friend" ab 2019 neu
„Die Rockmusik darf nicht sterben! Ich spüre, dass viele der alten Garde, aber auch die jungen Leute von heute, diese Ansicht mit mir teilen“, sagt er. Das "Toni & friends" in der Form wie bisher, wird es nächstes Jahr dann allerdings nicht mehr geben. "Wir wissen nicht genau, aber vermutlich werden wir uns auf ein zwei Konzerttermine beschränken; dafür aber immer mit mehreren Bands", blicken Toni und Christa voraus, die jetzt aber vorerst einmal sich nur noch über das heurige 20-jährige Jubiläum ihres Rock Cafés und das zehnjährige Bestehen des "Toni & friends" freuen.
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