Margareten
Diese Schätze gibt es im Bezirksmuseum zu bestaunen
Heinrich Spitznagl leitet das Bezirksmuseum im 5. Bezirk. Es ist zwar klein, aber du kannst dort sehr viele Schätze aus Margaretens Vergangenheit entdecken. Denn das Bezirksmuseum ist ein Ort, der dir viel über die Geschichte des Bezirks verrät.
WIEN/MARGARETEN. Heinrich Spitznagl interessiert sich sehr für den 5. Bezirk und arbeitet ehrenamtlich im Museum. Er ist bereits mehr als 25 Jahren der Museumsleiter und macht seinen Job aus Leidenschaft. Liebevoll erstellt er Informationstafeln und wählt spannende Ausstellungsstücke aus, die du dir ansehen kannst.
Bezirksvorsteher-Ehrenkette
Wäre Silvia Janković schon im vergangenen Jahrtausend Bezirksvorsteherin gewesen, dann hätte sie auch so eine Kette umgehängt bekommen. Früher war es nämlich üblich, Bezirksvorsteher mit einer vergoldeten Kette auszuzeichnen.
Im Museum siehst du ein Exemplar aus dem Jahr 1910. Auf der Kette ist das rot-weiße Stadtwappen Wiens zu sehen. Ganz vorne ist ein Medaillon mit dem Porträt des Kaisers Franz Joseph I. angebracht.
Werkzeug fürs Fassbinden
Früher war das Fassbinden in Margareten ein wichtiges Gewerbe. Während Fassbinder vor allem hölzerne Weinfässer herstellten, produzierten die Böttcher und Kübler Bottiche oder Kübel. Um 1930 wurde Metall aber immer beliebter, weshalb dieses Berufsbild langsam ausstarb.
Im Museum erfährst du, wie Fässer früher hergestellt wurden und welche Werkzeuge dabei zum Einsatz kamen. Hier siehst du zum Beispiel eine Eisensäge, ein Krumm- und ein Zugmesser.
Ein alter Arbeitstisch
Nicht nur die Herstellung von Fässern war im damaligen Margareten eine bedeutende Tätigkeit. Auch das Bernsteinhandwerk war wichtig. Ja, du hast richtig gelesen: Im 5. Bezirk hat man früher zum Beispiel Schmuck oder Zigarettenhalter aus Bernstein hergestellt.
Der Stein selbst stammte dabei oft von der Ostsee. Bearbeiten konnte man Bernstein zum Beispiel auf einem solchen Arbeitstisch, einer sogenannten Drechselbank.
Werkstättenwerkzeug
Hier siehst du noch einmal genauer, mit welchem Werkzeug man den Bernstein früher bearbeitete. Um den Stein zum Glänzen zu bringen, mussten zunächst Ablagerungen abgekratzt, abgeklopft oder abgehackt werden.
Dafür wurden zum Beispiel Hammer oder Spatel genutzt. Schneidewerkzeug, etwa Sägen, brachten den Bernstein in die richtige Form. Außerdem wurde der Bernstein noch gefeilt, geschliffen und poliert.
Schicke Hauben
Auch Handwerk kannst du im Bezirksmuseum bewundern. Hier siehst du zum Beispiel gehäkelte Babyhäubchen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Beeindruckend, wie detailliert hier gearbeitet wurde, oder?
Das hat bestimmt viel Zeit in Anspruch genommen. Wusstest du, dass das Sternenmuster auf den Häubchen eine mystisch-religiöse Bedeutung hat? Ein vierzackiger Stern zum Beispiel steht für die Schöpfung, den Menschen, gute Eigenschaften und das Wohlergehen.
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