Obhut vom Jugendamt
Jetzt hilft Jaqueline Caia selbst als Sozialarbeiterin

Jaqueline Caia hat beim Jugendredewettbewerb von ihrem Leben und der Rolle der Musik erzählt und sich damit für das Bundesfinale qualifiziert. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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Beim Wiener Jugendredewettbewerb von WienXtra wurden die Qualifikantinnen und Qualifikanten für das Bundesfinale festgestellt. Darunter ist Jaqueline Caia: Sie gewann mit ihrer Erzählung über ihre Vergangenheit in den Händen des Jugendamtes und der Rolle der Musik für sie.

WIEN/MARGARETEN. Jaqueline Caia hat eine Geschichte zu erzählen. Im Alter von drei Jahren kam sie in ein Krisenzentrum der Magistratsabteilung 11 – zuständig für Kind- und Jugendhilfe. Gemeinsam mit ihrer einjährigen Schwester wurde sie ihrer Mutter abgenommen, die durch Geldprobleme sowie weitere drei Kinder überfordert war.

Ihre Jugend verbrachte sie zwischen Wohnheimen und betreutem Wohnen. "Dort lernte ich das Gefühl kennen, dass nichts wirklich mir gehört. Den Ausgleich fand ich in der Musik. Die war ganz meine." Jaqueline Caia hat eine Geschichte zu erzählen. Diese erzählte sie beim Jugendredewettbewerb in Wien – mit Erfolg: Sie qualifizierte sich für das Landesfinale in der Kategorie "Klassische Rede Berufsschulen".

Im Klang gefangen

Caias Rede ist nichts für schwache Nerven. In wenigen Worten beschreibt sie eine Kindheit, die noch lange im Kopf nachhallt. Eine Dreijährige, Hand in Hand mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester, beim Jugendamt, zwischen Wohnsituationen, ständig im Wandel.

"Musik war in meiner Jugend das einzige, das einzig und allein mir gehörte", erzählte Jaqueline Caia. | Foto: Carolina Frank
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Einmal kam dann eine Sozialpädagogin zu ihr und sagte, sie solle musizieren: "Ich habe es versucht und eine neue Welt hat sich mir geöffnet", erinnert sich Caia. Schnell lernte sie Gitarre, sie spielte Klavier und sang. In der Musik fand sie ihre Leidenschaft und deren Relevanz zeigt sie in der Rede "Der Klang des Aufwachsens – Wie Musik Kindern Halt und Identität gibt".

Den schlechten Ruf hat sich die MA 11 ihrer Meinung nach nicht verdient: "Es ist ein schweres Feld, klar: Die Kinder werden den Eltern genommen. Aber ich bin das, was ich bin, weil sich die Jugendhilfe um mich gekümmert hat."

Von der Betreuten zur Sozialarbeiterin

Caia hält den sozialen Beruf für essenziell. Deshalb möchte sie ihn selbst einschlagen: Sie besucht die Berufsschule für Verwaltungsberufe in der Embelgasse 46, daneben arbeitet sie als Verwaltungsassistenz bei der Magistratsabteilung 11. Ihre Erfahrung spielt eine große Rolle: "Ich kenne beide Seiten – die des Kindes und die der Verwalterin."

Jaqueline Caia besucht nun die Berufsschule, um sich für den sozialen Sektor auszubilden. Bereits jetzt arbeitet sie für die Magistratabteilung 11. | Foto: Carolina Frank
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Inzwischen wohnt die 20-Jährige alleine in Simmering. Die Musik hat nach wie vor einen großen Stellenwert: "Sie dient mir als Ausgleich neben Arbeit und Ausbildung. In ihr kann ich mich verwirklichen." Die Wichtigkeit der Musik unterstreicht sie in ihrer Rede. "In dieser schweren Situation fehlen Kindern und Jugendlichen oft Dinge, an denen sie sich festhalten können. Musik hat mir eine Stimme gegeben". In der Rede appelliert sie, solche Angebote zu fördern: "Jede und jeder verdient es, gehört zu werden!"

Der Erfolg im Wienfinale des von WienXtra organisierten Jugendredewettbewerbs freut Caia. Nun werde sie weiter an ihrer Rede feilen, um bestmöglich für das Bundesfinale in Eisenstadt vorbereitet zu sein.

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