Schräge Christa im Advent
Das Margaretner Unikat Christa Urbanek bittet zum Benefiz- „Weihnachtsspäschl“
Seit Jahren schon organisiert das „Christakind“ ihren kunterbunten Abend mit jeder Menge Gästen zugunsten der Vinzi-Rast. Heuer erstmals im Reigen.
Begonnen hat alles mit einem Zufall: „Eigentlich hätte ich Dezember 2002 im Spektakel mit meinem zweiten eigenen Programm ‚Remasuri‘ Premiere feiern sollen. Einige Zeit davor wurde ich aber an der Hüfte operiert und fühlte mich gesundheitlich noch nicht so gut. Das habe ich auch dem damaligen Chef erzählt und der meinte, dann solle ich es lieber bleiben lassen und die Premiere verschieben. Das Problem war aber, dass ich den Termin hatte, und nicht wusste, was ich an dem Abend machen sollte. Da meinte er, was ich davon halten würde, ein paar Leute einzuladen und mit ihnen gemeinsam was zu machen. Die Idee fand ich super. Allerdings hatte ich damals noch nicht den Bekanntheitsgrad, den ich heute habe, aber immerhin sind dabei 175 Euro für die Vinzi-Rast zusammengekommen“, erzählt Christa Urbanek.
Immer ein Herz für Obdachlose
Ihr Bekanntheitsgrad steigerte sich, und so waren es im Jahr 2008 schon 1.750 Euro, die gespendet werden konnten. „Voriges Jahr wurde dann im Spektakel nichts daraus, weil die Bühne zusperrte.„Da saß ich dann mit meinen 5.000 Karten, die das ‚Weihnachtsspäschl‘ ankündigten. Es gab dann doch einen Ausweg, wir haben den Abend in die Kantine des Schauspielhauses verlegt. Dafür musste ich alle Karten überkleben, die ja schon gedruckt waren, da haben mir ‚meine‘ Obdachlosen dabei geholfen“, erzählt Christa, die mittlerweile auch in der Vinzi-Rast mitarbeitet und immer einige 50-Cent-Münzen in einer Box am Busen trägt, „damit ich nicht mein Geldbörsl herausnehmen muss. Ich ärgere mich immer wieder, wenn ich sehe, dass einige Menschen zwar was spenden, aber nur Fünferl und sonstigen Schotter. 50 Cent müssen doch drinnen sein!“
Mit 45 bei Null angefangen
Die Margaretnerin hat schon einiges erlebt. „Mit 45 hab’ ich nach 27 Jahren meinen Bürojob gekündigt. Dabei habe ich gehofft, dass sie mich überhaupt so einfach gehen lasse. Im Nachhinein habe ich aber erfahren, dass ich vor allem dem Generaldirektor eh schon ein bisschen lästig war, weil er es nicht gerne gesehen hat, wenn ich mit Drahdiwaberl auf der Bühne gestanden bin“, lacht sie. Die große Karriere ließ aber noch auf sich warten. „Ich hab’ mit 45 noch einmal bei Null angefangen. Durch diese Entscheidung habe ich mir aber zehn Jahre Lebensqualität geschenkt“, so das Wiener Szene-Original.
Publikumsmagnet in Deutschland
Lange schon hatte sie den Gedanken, ihre Erfahrungen und den Briefwechsel ihrer Partnersuche auf die Bühne zu bringen. Unter dem Titel „Kennwort Unikat – eine erfahrene Frau packt aus“ brachte sie sie im März 1999 erstmals auf die Bühne. Davor spielte sie sehr erfolgreich Theater, unter anderem im Zweipersonenstück „Fegfeia“ in Sommerhausen in Deutschland. „Mit dem Stück im Wiener Dialekt haben wir geschafft, was dem Theater bis dahin nicht gelungen war: Die Sommerhausener sind so gut wie nie ins Theater gegangen, die Besucher kamen aus der umliegenden Gegend.“
„Jo, jo, is scho’ guat!“
Und auch das Film-Set hat Christa schon erobert. „Ich war auf einer Feier, und neben mir ist einer gesessen, der hat mich immer von der Seite angesehen, das merkt man ja. Irgendwann hab’ ich ihn dann angeredet und gemeint, was an mir so furchtbar ist, dass er mich dauernd anstarrt. Meinte er, gar nicht, im Gegenteil, er überlegt sich gerade, mit welcher Rolle er mich in seinem nächsten Film belegen könnte. Ich hab’ dann gemeint, ‚Jo, jo, is scho’ guat‘. Später hat sich dann herausgestellt, das war ernst gemeint.“ Und so kam sie zu einer Rolle in „Höhenangst“, und später zu einer in „Poppitz“. Mit ihren beiden Programmen „Unikat“ und „Remasuri“ steht sie immer wieder auf der Bühne, doch jetzt geht’s mal ums Spendensammeln für die Vinzi-Rast. Ihr schräger Advent „Christakind ist da!!!“ mit Gästen wie El Awadalla, Eva D., Muckenstrunz und Bamschabel, Stefan Slupetzky … findet am 9.12. im Reigen, Hadikgasse 62 statt.
Infos: www.christaurbanek.at
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