Baustellen in Margareten
Schwere Zeiten für Radfahrer
Die Umleitungen wegen der U-Bahn-Baustellen sind in Margareten für Radler nicht ideal. Daran soll sich nun etwas ändern.
WIEN/MARGARETEN. Die U-Bahn-Baustellen werden den 5. Bezirk noch eine Weile beschäftigen - laut Planungen mindestens bis 2028. Absperrungen samt Umleitungen sorgen aktuell gleich an drei Stellen idealerweise für urbanen Gleichmut, meist jedoch für stetigen Ärger: bei der Kreuzung Pilgramgasse/Wienzeile, in der Reinprechtsdorfer Straße und der Spengergasse, sowie am Matzleinsdorfer Platz.
"Alle drei Stellen sind für Radfahrer besonders problematisch", sagt Christian Zagler von der Radlobby, "weil städtische Hauptradrouten gekappt sind, weil Umleitungen schlecht beschildert sind, oder weil es schlimmstenfalls gar keine Umleitungen gibt."
Wo gibt es die größten Probleme?
Die Baustelle in der Reinprechtsdorfer Straße und der Spengergasse sei besonders belastend, "weil es sich um die Hauptradroute von Margareten sowohl in den 6., als auch in den 12. Bezirk handelt", erklärt Zagler. "Von der Wienzeile kommend wird man dort auf einen Zickzack-Umweg umgeleitet, auf dem die Umleitungs-Schilder bis vor kurzem noch dazu ganz klein und unscheinbar und meist auch erst im letzten Moment vor dem Abbiegen sichtbar gewesen sind."
Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic (SPÖ) kennt die Probleme: "Wir haben bei der MA 46 größere Umleitungs-Schilder veranlasst, die nun deutlich schneller zu erkennen sind."
Bei der Baustelle beim Matzleinsdorfer Platz sind die Behinderungen für Radfahrer laut Zagler "dramatisch, weil dort die einzige Möglichkeit gekappt worden ist, um von Meidling in den 5. Bezirk zu gelangen." Laut Radlobby werden Radler über den Margaretengürtel zu großräumigen Umwegen gezwungen, die ebenfalls schlecht beschildert seien.
Umleitung über den Wienfluss
Die größten Probleme gibt es laut Zagler aber bei der Pilgramgasse, wo der Wientalradweg unterbrochen und über die Mollardgasse im 6. Bezirk umgeleitet wird. "Dort ist die Beschilderung der Umleitung ganz schlecht, weil die neue Routenführung nicht mittels Piktogrammen vorangekündigt wird, wie es etwa bei Umleitungen für Autos üblich ist."
Laut dem Radfahrexperten sorgt das besonders bei Radlern, die aus weiter entfernten Bezirken kommen, für große Verwirrung: "Wenn man erst im letzten Moment erkennt, wohin man fahren muss, ist das ein gefährlicher Unsicherheitsfaktor." Zwischen Ramperstorffer- und Pilgramgasse gibt es zwar einen Durchgangsweg, "dieser ist aber sehr schmal und mit einer Fahrverbotstafel gekennzeichnet. Darum ist er für Radler offiziell gar nicht zu befahren."
Bezirkschefin Jankovic verspricht auch rund um die Pilgramgasse Abhilfe: "Die MA 46 prüft gerade eine Verbesserung der Beschilderung. Da könnte es demnächst also etwa zusätzliche Schilder mit klaren Hinweisen auf die Umleitungsroute geben."
Radlobbyist Zagler bemüht sich, den Umgang mit den Radfahrern nicht generell schlechtzureden: "Die Baustellen sind eine Riesenherausforderung für die Planer. Auch wenn die Umleitungen noch nicht ideal sind, gibt es immerhin viel guten Willen bei der Stadt." Das sei aber auch dringend notwendig, "schließlich ist Margareten mit 15 Prozent der Bezirk mit dem höchsten Radverkehrsanteil."
Das ist der offizielle Umleitungsplan der Stadt Wien: Herunterladen kann man ihn hier.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.