Geschichte des 5. Bezirks
Wie Margareten zu einem Teil von Wien wurde
Nicht immer war Margareten ein Teil von Wien. Wie der 5. Bezirk entstand, erfährst du hier.
Von Tamara Wendtner und Patricia Kornfeld.
WIEN/MARGARETEN. Margareten war nicht immer so bunt und vielseitig wie heute. Die Geschichte des 5. Bezirks beginnt etwa ab dem Jahr 1136, als das Gebiet noch nicht zu Wien zählte. Hier taucht der Name "Matzleinsdorf" zum ersten Mal in den Geschichtsbüchern auf.
Daher ist das der älteste Bezirksteil Margaretens. Auch Hundsturm, Laurenzergrund, Reinprechtsdorf, Nikolsdorf, Margareten und ein Teil von Hungelbrunn zählen heute zum 5. Bezirk. Diese alten Siedlungen und Vorstädte gibt es teilweise seit dem Mittelalter. Sie wurden nach und nach zusammengeschlossen. Ab 1850 zählten all diese Vorstädte zwar zu Wien, allerdings zum 4. Bezirk. 1861 beschloss man, aus Margareten einen eigenen Bezirk zu machen.
Das Schloss von Margareten
Der wohl bedeutendste Bezirksteil ist Margareten. Dieser liegt im Zentrum und verleiht dem gesamten Bezirk seinen Namen. Da, wo man heute im "Schlossquadrat" auf der Margaretenstraße gemütlich etwas trinken oder essen kann, befand sich früher ein Schloss.
Das sogenannte Schloss Margareten wird 1373 zum ersten Mal erwähnt und war eigentlich ein Bauernhof, der zum Schloss umgebaut wurde. Eine Zeit lang wohnten adelige Familien darin. Die Besitzer wechselten aber häufig, bis auf dem Schlossgebiet schließlich Wohnungen errichtet wurden. Heute existiert das Schloss nur mehr in Bruchstücken. 1884 wurde der imposante Margaretenhof unweit des ehemaligen Schlosses erbaut.
Vorher stand hier ein Brauhaus. Obwohl der 5. Bezirk früher sehr ländlich war, stieg seine Bevölkerung rasant an. Um 1900 gab es im 5. Bezirk über 100.000 Einwohner. So viele Menschen brauchten damals natürlich auch eine gute medizinische Versorgung. Deshalb gründete man bereits 1865 das Franziskus Spital, das früher Hartmannspital genannt wurde. Heute wohnen hier nur noch rund 53.731 Menschen, also knapp die Hälfte.
Gemeindebauten am Gürtel
Nach dem Ersten Weltkrieg gab es in Wien eine große Wohnungsnot und die Menschen lebten unter schlimmen Bedingungen.
Daraufhin wurden Anfang des 20. Jahrhunderts viele Gemeindebauten errichtet, zum Beispiel der Metzleinstaler Hof am Gürtel. Hier waren die Mieten leistbar. Heute ist Margareten der fünftkleinste Bezirk Wiens.
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