Reinprechtsdorfer Straße
Neuplanung mit Einbahnführung ist jetzt fix
Die Umgestaltung der Reinprechtsdorfer Straße war erneut Thema bei der Bezirksvertretungssitzung. Trotz reichlich Unstimmigkeiten einigten sich die Parteien zumindest auf eine neue Planung.
WIEN/MARGARETEN. Bei der letzten Bezirksvertretungssitzung im heurigen Jahr gab es wieder reichlich Gesprächsbedarf im Margaretner Bezirksparlament. Die intensivste Diskussion drehte sich dabei – wie könnte es anders sein – um die Neugestaltung der Reinprechtsdorfer Straße.
Unter dem Titel „Klimafitte Reinprechtsdorfer Straße Neu“ brachten SPÖ, Neos, ÖVP und FPÖ einen gemeinsamen Antrag zur Abstimmung. Konkret geht es darum, dass die MA 28 die dauerhafte Einbahnführung der Reinprechtsdorfer Straße in die Planungsphase miteinbeziehen soll. Außerdem sollen weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen vom Magistrat überprüft und in die Gesamtplanung miteinbezogen werden. Gemeint ist damit etwa eine etwaige Begegnungszone.
Begegnungszone weiter fraglich
Was nach der Verlesung des Mehrparteienantrags folgte, war eine 45-minütige Diskussion mit zahlreichen Wortmeldungen. Den Anfang machte Klaus Mayer (SPÖ), Vorsitzender der Kommission für Bezirksentwicklung, Mobilität und BürgerInnenbeteiligung. Während Mayer betonte, dass die Begegnungszone noch nicht aus dem Spiel sei und seine Fraktion „nicht a priori dagegen“ sei, sprach er sich zugleich klar gegen eine Fußgängerzone aus.
Der grüne Bezirksrat Michael Feitsch freute sich zunächst, „dass wieder Bewegung in das Projekt Reinprechtsdorfer Straße kommt“. Er kritisierte jedoch, dass „die großen Visionen“ fehlen würden. „Wir wollen den Transitverkehr nicht einfach reduzieren. Wir wollen ihn zur Gänze aus dem Bezirk bekommen“, so Feitsch in seiner Rede.
Wolf-Goetz Jurjans, Links-KPÖ-Bezirksrat, kritisierte weniger den Antrag selbst als viel mehr die „Parteienpackelei“ sowie die „vielen offenen Fragen“. Er forderte vor allem mehr Einbindung der Margaretnerinnen und Margaretner.
Neuer Schwung für altes Problem
Der grüne Bezirksvize Thomas Kerekes plädierte für „ein Durchfahrtsverbot im Abschnitt zwischen Arbeitergasse und Höglmüllergasse“. Dadurch könne der Siebenbrunnenplatz erweitert und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Ein entsprechender Abänderungsantrag wurde abgelehnt.
Neos-Klubobmann Markus Österreicher fasste sich kurz. Er bezeichnete den seit März tobenden Streit um die Reinprechtsdorfer Straße als „never ending Story“. Er sei jedoch froh, dass nun „endlich wieder Schwung in die Sache kommt“ und es jetzt einen fraktionsübergreifenden Antrag gibt. „Nur so können wir uns weiterhin konstruktiv in die Planung miteinbringen und dafür sorgen, dass die Reinprechtsdorfer Straße eine beliebte Geschäfts- und Handwerksstraße in Margareten bleibt“, so Österreicher.
Reinprechtsdorfer Straße bleibt Einbahn
„Man kann sich alles wünschen, aber man kann nicht immer alles haben“, zeigte sich ÖVP-Klubvorsitzender Alexander Maly pragmatisch. Das Ziel sei von allen das gleiche: mehr Aufenthaltsqualität und „ein angenehmes Einkaufserlebnis“ mit den notwendigen Maßnahmen zugunsten des Klimas. Die ÖVP habe viel mit den Geschäftsleuten gesprochen und diese hätten eine Priorität: Kundenparkplätze. Um die zu erhalten, müsse man eben die Einbahn in Kauf nehmen.
Nach knapp einer Dreiviertelstunde kam der Mehrparteienantrag zu Abstimmung. Mit lediglich einer Gegenstimme von Links-KPÖ wurde dieser mehrheitlich angenommen. Im kommenden Jahr soll es an die Planung gehen. Fix sind Baumpflanzungen, breitere Gehsteige, neue Sitzgelegenheiten und die Beibehaltung der Einbahnregelung. Die Bauarbeiten sollen schon im Herbst 2022 starten.
Mehr zum Thema liest du hier:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.