Gumpendorfer Straße
Potentialanalyse soll Möglichkeiten offen legen
Nach ausführlicher Besprechung in der Mobilitätskommission wurde eine Potenzialanalyse genehmigt.
MARIAHILF. Diskussionsreich ging es in den vergangenen Monaten in den politischen Reihen Mariahilfs zu, wenn das Thema "Gumpendorfer Straße 2.0" angesprochen wurde. Sehr viel Einigkeit gab es nicht. Einziger Konsens: Die Straße braucht einen neuen Schliff. Mit einer Potenzialanlayse soll nun herausgefunden werden, welche Umgestaltungen möglich wären.
Wessen Idee für die Gumpendorfer ist besser?
Ideen dazu gibt es im Bezirk en masse. Doch welche Maßnahmen unter Berücksichtigung aller Gesichtspunkte – zum Beispiel verkehrstechnische Auswirkungen auf angrenzende Bezirke wie Margareten (die bz berichtete) –wirklich möglich sind, ist noch undefiniert.
Um Abhilfe zu schaffen, beantragte die SPÖ Mariahilf Ende 2019 eine Potenzialanalyse mit Bürgerbeteiligung. Damit starteten die Diskussionen. Grund: ungenaue Formulierung des Antrags. So wurde er in die Bezirksentwicklungskommission verschoben. Während in jener über das Vorhaben diskutiert wurde, präsentierten die Grünen – unter Unverständnis der anderen Fraktionen – Anfang des Jahres ihr eigenes Konzept. Dieses wurde bereits 2015 von Verkehrsplaner Harald Frey entworfen und neuerlich überarbeitet. Breitere Gehsteige, Gehsteigvorziehungen, mehr Grünraum plus Begegnungszonen am Kurt-Pint- und am Fritz-Grünbaum-Platz sind darin enthalten.
Anrainer werden in Umbau einbezogen
Kritik kam von allen Seiten. Hauptargument: "Die technischen Gegebenheiten müssen vor einem solchen Projekt von Fachleuten aufbereitet werden, damit klar ist, was möglich ist und was nicht", so SPÖ-Bezirksrat Sandro Beer. Doch laut Michi Reichelt (Grüne) sei ihr Konzept nur ein Sammelsurium an möglichen Ideen.
Der Zwist ist mittlerweile jedoch obsolet. Denn nach ausführlicher Besprechung wurde die Potenzialanalyse, die Bürgerbeteiligung befindet sich noch in der Kommission, zu einem Mehrparteien-Antrag und von allen Fraktionen, außer der FPÖ, angenommen. "Man hat unsere Änderungen, wie den Erhalt der Parkplätze sowie den Erhalt der Flüssigkeit des Verkehrs, nicht übernommen", erklärt FPÖ-Klubobmann Yves Bertassi. "Nur aufgrund unserer Hartnäckigkeit gab es konstruktive Gespräche und als Ergebnis einen Antrag auf eine umfassende Machbarkeitsstudie, den alle Parteien in Mariahilf gemeinsam eingebracht und beschlossen haben", sagt Reichelt.
Doch leicht wird das gemeinsame Projekt nicht. Elisabeth Kattinger (Neos) und Gerhard Hammerer (ÖVP) lehnen die damaligen Schnellschüsse der Grünen weiterhin ab. "Das Ergebnis einer Potenzialanalyse bietet aus unserer Sicht die Chance, das Optimum aus der Bürgerbeteiligung rauszuholen", meint Kattinger. "Nach der Wahl soll unter Einbindung der Anrainer die Neugestaltung beginnen. Die realitätsfremden Pläne der Grünen, eine zentrale Verkehrsader zu kappen, lehnen wir entschieden ab", so Hammerer.
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