Naschmarkt-Parkplatz
Das sagt Mariahilf über den "Masterplan" von Sima
Der "Masterplan Naschmarkt" löste in Mariahilf vor allem positive Reaktionen hervor. Doch auch Kritik und unbeantwortete Fragen folgten auf die Präsentation.
WIEN/MARIAHILF. Am Montag, 5. Dezember wurde der Masterplan zur Umgestaltung des Naschmarkt Parkplatzes von Plannungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) präsentiert. Diese beinhaltet unter anderem eine bessere Querverbindung zwischen dem 5. und 6. Bezirk über die Kettenbrückengasse, einen neuen Bauernmarkt auf einer Erweiterungsfläche von 5.000 Quadratmetern mit Möglichkeit einer Bebauung, die Pflanzung von Bäumen und Grünflächen sowie den Erhalt des Flohmarkts auf 42 Prozent des Areals - mehr dazu unten.
Begrünung ja, Gastro nein
Die Reaktionen auf den Masterplan, der als Grundlage für den europaweiten Realisierungswettbewerb dienen soll, waren mehrheitlich positiv. So schreibt Monika Ferdiny, Sprecherin der Bürger*innen-Initiative Freiraum Naschmarkt: "Es ist erfreulich, dass der westliche Teil des Parkplatzes begrünt werden soll." Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass noch unklar sei, wie genau die "Multifunktionsfläche" aussehen wird und wie der Bauernmarkt künftig bespielt wird. Deswegen könne man "noch keine Entwarnung geben."
"Eine feste Verbauung, damit hier weitere Gastro-Angebote etabliert werden können, lehnen wir ab. Aus Sicht der Anrainer:innen soll dieser Bereich auch in Zukunft ausschließlich Händler:innen von Frischwaren zur Verfügung gestellt werden", so Ferdiny. "Sima muss sich hier ihrer Verantwortung für den Naschmarkt bewusst werden und ein Gesamtkonzept für eine Belebung und Aufwertung des gesamten Naschmarkts ausarbeiten."
Viele Fragen stehen offen
Die Grünen freuen sich hingegen, dass anscheinend doch keine Markthalle gebaut werden soll. „Von Beginn an war klar, dass sich die Anrainer:innen und Nutzer:innen des Naschmarkts keine Verbauung, sondern mehr Grün wünschen. Unser Druck hat sich ausgezahlt, die Beton-Pläne von Ulli Sima sind vom Tisch“, so Peter Kraus, Parteivorsitzender der Grünen. „Der unermüdliche Einsatz der Anrainer:innen und vieler Wiener:innen hat sich jedenfalls gelohnt – eine komplette Verbauung des Naschmarktplatzes wurde verhindert und viele Verbesserungen erreicht."
Gleichzeitig weist Bezirksvorsteher-Stellvertreter Michi Reichelt (Grüne Mariahilf) daraufhin, dass so viel entsiegelt werden muss wie möglich und generell einige Fragen offen bleiben. „Beim Bauernmarkt muss auf eine architektonisch sensible Umsetzung geachtet werden, da das Gebiet von Otto Wagner Baujuwelen und auch von einer Schutzzone geprägt ist. Es stellt sich auch die Frage, ob mit der Erweiterung der Marktfläche auch der Anteil der Gastronomie erhöht wird“, führt Reichelt fort.
Parkplätze werden aufgelöst
Bei der FPÖ Mariahilf freut man sich eher darauf, dass der Flohmarkt entgegen früheren Befürchtungen erhalten bleiben wird. Bezirksparteiobamnn Leo Kohlbauer kritisiert aber, dass die Parkplätze am Areal aufgelöst werden. „Dieser Umstand stellt für Mariahilf und seine Nachbarbezirke eine enorme Herausforderung dar, denn Besucher und Standler des Flohmarktes brauchen samstags die hunderten Stellplätze, die auch unter der Woche eine enorme Entlastung des Parkplatzdrucks im Grätzel darstellen", rechnet Kohlbauer vor.
Als Ersatz schlägt er stattdessen die Errichtung einer Volksgarage unterhalb der linken Wienzeile vor. Die ÖVP Mariahilf, die ebenfalls den Wegfall der Stellplätze kritisiert, möchte das Problem anders lösen.
Auf U-Bahn-Bau warten
„Bedingt durch die U-Bahn-Bauarbeiten fällt derzeit im östlichen Bereich des Bezirks eine größere Anzahl von Parkplätzen weg. Die parallele Realisierung der zukünftigen Neugestaltung des Naschmarkts würde den Druck noch weiter erhöhen", erklärt Maria Blazej, Bezirksparteiobmann-Stellvertreterin der ÖVP Mariahilf.
"Daher haben wir einen Antrag eingebracht, erst dann zu beginnen, wenn die U-Bahn-Bauarbeiten beendet sind. Parallel dazu müssen die Garagenkapazitäten im innenstadtnahen Bereich Mariahilfs erhöht werden, beispielsweise durch eine Volksgarage im Bereich der Rahlgasse, wie bereits einmal von der SPÖ Mariahilf vorgeschlagen.“
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