Mariahilfer Galerie am Park
Dem Patriarchat den Mittelfinger zeigen
Die Ausstellung "#LET'SSMASHTHEPATRIARCHY" von Künstlerin Julia Bugram in der Galerie am Park ist eine Antwort auf Sexismus. Besucht werden kann sie noch bis 28. Jänner.
WIEN/MARIAHILF. Der erste Monat des Jahres ist nicht einmal rum und schon gab es den ersten Frauenmord. Das Thema Femizid hat in den österreichischen Medien zwar in den letzten Jahren immer größere Aufmerksamkeit bekommen - doch wie es dazu kommt, eher weniger.
Meistens werden die männlichen Täter - größtenteils ihre Partner - als psychisch krank oder nicht zurechnungsfähig charakterisiert. Und nur selten wird das Scheinwerferlicht auf die gesellschaftlichen Umstände, die 31 Frauenmorde alleine im Jahr 2021 in Österreich zulassen, geworfen.
Diese Diskrepanz will die Künstlerin Julia Bugram in ihrer Ausstellung " #LETSSMASHTHEPATRIARCHY " näher beleuchten. "Gewalt beginnt dort, wo eine Grenze überschritten wird. Das gilt auch für den Alltag. Ich möchte mit meiner Kunst Bewusstsein dafür schaffen, wie subtil Gewalt sein kann", sagt Bugram.
Wut auf die Leinwand
Die Kunst hat Bugram schon immer begleitet. Aber aufgrund familiärer Umstände wagte sie es erst vor fünf Jahren auch beruflich als Künstlerin aktiv zu sein. "In meiner Kunst steht die Gesellschaft immer im Vordergrund. Ich möchte die Menschen durch dieses non-verbale Medium zusammenbringen."
Dabei ist ihr auch das gesellschaftliche Ungleichgewicht ein wichtiges Thema - wie bei Frauenmorden. "Die Kunstwerke in der Ausstellung sind aus meinen Emotionen heraus entstanden. Ich war damals unglaublich wütend", so die Künstlerin.
Hoch mit den Fäusten
Zu sehen sind hauptsächlich Bleistiften-Skizzen von unterschiedlichen nackten Körpern. Eine Frau liegt dem Zuschauer abgewandt auf dem Boden, während sie ihm den Mittelfinger zeigt - eine Rebellion gegen den "male Gaze". Eine andere schreit und hebt ihre zu Fäusten geballten Hände empor. Und dazwischen sind mehrere kleine Bilder von abgetrennten männlichen Körpern aufgestellt.
Die Ausstellung kann noch bis Freitag, 28. Jänner zu den Öffnungszeiten (Mo. - Fr. 16 - 19 Uhr, Sa. - So., 11 - 15 Uhr) in der Galerie am Park (6., Liniengasse) besucht werden. Der Eintritt ist kostenlos.
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